Nachdem Tokyo Down Labs bereits mit dem Feedback Compressor überzeugt haben, legen sie mit Kotelnikov den potentiellen Nachfolger vor. Im Gegensatz zu vielen anderen Software-Kompressoren handelt es sich nicht um eine virtuelle Nachbildung realer Analog-Hardware, sondern um eine digitale Eigenentwicklung. Vorrangiges Ziel der Entwickler war daher auch nicht eine spezielle Färbung des Eingangssignals, sondern eine Verdichtung unter Beibehaltung größtmöglicher Transparenz.

Kotelnikov überzeugt mit sehr schnellem Ansprechverhalten, und selbst bei starker Komprimierung klingt das Ergebnis überwiegend natürlich. Charakter, Druck und Transienten bleiben erhalten, so dass sich Kotelnikov insbesondere für den Mastering-Bus empfiehlt. Aber auch das Zusammenschweißen verschiedener Schlagzeugspuren zu einem einheitlich klingenden Drumset gelingt mit Bravour. Bereits die kostenlose Version weiß mit transparentem Sound und interessanten Features zu überzeugen. So können die Release-Zeiten der parallel arbeitenden Peak- und RMS-Kompression getrennt geregelt werden. RMS orientiert sich am Mittelwert des Eingangssignals und klingt daher in der Regel natürlicher, ist aber oftmals mit der Verarbeitung von Transienten überfordert. Dies kann der Peak-Modus ausgleichen, insoweit verbindet Kotelnikov das Beste beider Welten. Die Gentleman Edition wartet noch mit weiteren Finessen auf, wobei insbesondere die frequenzabhängige Kompression und die erweiterte Loudness-Kontrolle hervorzuheben sind.
Fazit
Kotelnikov GE ist ein übersichtlich gestalteter und einfach zu bedienender Kompressor mit überragenden Klangeigenschaften. Selbst in extremeren Einstellungen klingt das Plug-in stets natürlich und musikalisch, Charakter und Punch des Eingangssignals bleiben auch bei stärkerer Komprimierung erhalten. Das Plug-in ist für die Schnittstellen VST, AU und AAX zum Preis von 40 Euro erhältlich.
Beat-Bewertung: 6 von 6 Punkten | Preis: 40 US-Dollar