Die texanische Hardwareschmiede Livid Instruments ist seit Jahren für durchdachte, grundsolide USB-MIDI-Controller bekannt. Das neuste Modell hört auf den Namen DS1, eine moderne Schaltzentrale im althergebrachten Mixer-Gewand. Sie besteht aus Kanalzug- und Master-Bereichen, augenscheinlich ein Spezialist für Aufnahmen und Mixdowns. Laut Hersteller soll das Gerät aber auch bei Bearbeitungen virtueller Instrumente und Live-Performances eine exzellente Figur machen. Die Entwicklung wurde von Dubspot unterstützt, einer renommierten Schule für die Produktion elektronischer Musik.

Vorbildfunktion
In puncto Aufbau wird Livid Instruments dem guten Firmenruf voll und ganz gerecht. Der DS1 verfügt über ein robustes, überwiegend aus Aluminium gefertigtes Gehäuse. Gummifüße sorgen für rutschfesten Stand. Die verbauten Potis, Endlos-Encoder und Fader besitzen allesamt Metallachsen, ihre Haptik steht einem professionellen Audiomixer in nichts nach. Die Taster haben gegenüber älteren Livid-Geräten eine Überarbeitung erfahren, präsentieren sich beim DS1 weniger wabbelig und besitzen einen festen Druckpunkt. Dank ihrer RGB-Hintergrundbeleuchtung lassen sich die Knöpfe farblich codieren und so in Funktionsbereiche aufteilen. Potis und Encoder besitzen reinweiße LED-Ringe, um sie bunt zu gestalten liegen dem Controller Unterlegscheiben bei. Die Maße des DS1 sind mit 31 mal 31 mal 5 Zentimetern klein genug, um ihn einfach nebst Laptop, Audiointerface und Kabeln in einem Rucksack zu packen.
Praxis
Die acht Kanalzüge des DS1 setzen sich aus jeweils fünf Potis, zwei Tastern und einem 60-mm-Fader zusammen. Die Drehregler erwiesen sich im Test als vergleichsweise schwergängig, was peniblen Einstellungen von etwa EQ-Bändern sehr zugutekommt. Schnelle Filterfahrten und ähnlich zackige Bedienvorgänge sind dafür nur schwer machbar. Als Datenarten kann man zwischen CC- und Pitchbend-Nachrichten wählen, Gleiches gilt auch für die Fader und den Pedal-Eingang des DS1. Die Taster sind in der Lage, Noten- oder CC-Werte zu senden. Ergänzend lässt sich zwischen Momentary- und Toggle-Betriebsarten umschalten. Alternativ zu normalen MIDI-Daten können die Taster auch verwendet werden, um sogenannte Spezialbefehle zu senden. Hierunter fallen beispielsweise MMC-Kommandos. Mehrfachbelegungen der Bedienelemente sind nur in den vorgefertigten Templates enthalten, für eigene Mappings steht lediglich ein Datensatz bereit.
Im Master-Bereich finden sich vier weitere Potis, ein Fader und neun Taster. Zusätzlich sind in dieser Sektion vier Endlos-Encoder enthalten. Sie können relative und absolute MIDI-CC- oder Notenwerte ausgeben. Ihre Auflösung beziehungsweise Regelgeschwindigkeit ist wählbar. Genauer lassen sich zwei Werte definieren, im Betrieb kann man dann mittels einem Taster umschalten. Somit sind Grob- und Feinjustierungen von Stellgrößen nebeneinander möglich. Zu guter Letzt verfügen die Encoder auch über Druckfunktionen, welche sich wie Taster nutzen lassen.
Fazit
Der DS1 ist sein Geld definitiv wert! Aufbau und Verarbeitung sind für einen MIDI-Controller absolut vorbildlich, ähnlich robuste und griffige Bedienelemente findet man bei sonst kaum einem Gerät. Die Konfiguration geht dank dem übersichtlichen Editor leicht von der Hand, nur die Beschränkung auf einen Datensatz schränkt die Funktionalität deutlich ein. Das klassische Mischpult-Design hat auch heute nichts an Aktualität verloren. Neben Aufnahme- und Mix-Anwendungen ist es auch für Live-Performances und die Steuerung von Plug-Ins super geeignet.
Beat-Bewertung: 5.5 von 6 | Preis: 479 Euro