Test

Looptrotter Sa2rate

Der Audioprozessor Sa2rate hat nur ein Ziel: Einzelsignale, Subgruppen und Summen organischer und fetter klingen zu lassen. Laut Hersteller Looptrotter ist er das Ergebnis jahrelanger Forschung. Hat sich der Aufwand gelohnt?

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Sa2rate soll den Klangcharakter alter Röhren-Mischpulte nachbilden. Das Gerät selbst setzt allerdings keine der glühenden Komponenten ein, sondern arbeitet allein mit Halbleitertechnik. Zwei Kanäle stehen für Klangverfremdungen bereit. Sie sind aufeinander abgestimmt, können also problemlos für Stereomaterial verwendet werden. Die verfügbaren Parameter sind schnell erklärt: Mit Hilfe von Drive-Potentiometern justiert man den Grad der Sättigung, LEDs geben optische Rückmeldung über die Härte der Signalveränderungen. Sie sind auf THD-Werte von vier und acht Prozent geeicht. Als weitere Bedienelemente gibt es Output-Drehregler, ferner wurde ein Netzschalter in die Front integriert. Ein- und Ausgänge sind als Studioklinken- und XLR-Wege ausgeführt.

Die Arbeit mit dem Sa2rate war vom ersten Moment an ein großes Vergnügen. Software-Instrumenten lässt sich im Handumdrehen eine ordentliche Portion analoger Charakter aufprägen. Die Ergebnisse wirken abwechslungsreicher, stofflicher und, bei hohen Drive-Werten, auch wesentlich fetter. Hardware-Klangerzeuger und akustische Instrumente können ebenfalls deutlich von den Einflüssen des Sa2rate profitieren. Am eindrucksvollsten war jedoch die Arbeit mit Subgruppen und kompletten Mixen. Der Audioprozessor „klebt“ die Einzelspuren zu einem Ganzen zusammen, erhöht den Durchschnittspegel und kann auch noch sanfte Limiter-Effekte beifügen. Ein vielseitiges Werkzeug, sowohl für den Studio- also auch Live-Alltag.

Fazit
Das Konzept des Sa2rate ist so einfach wie genial. Mit wenigen Handgriffen kann man vorher nüchtern wirkenden Einzelspuren oder Mixen gehörig Leben einhauchen. Dank abgeglichener Kanäle funktioniert dies nicht nur bei Mono-, sondern auch Stereomaterial tadellos. Die Ergebnisse wissen vom Start weg zu verblüffen. Wer das Gerät einmal ausprobiert hat, wird es nicht mehr hergeben wollen.

von Henning Schonvogel

Bewertung: 6 von 6 | Preis: 599 Euro

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