Zwar können sich Musikschaffende heutzutage kaum über einen Mangel an Software beschweren, das perfekt an die eigenen Bedürfnisse angepasste Plug-in fehlt aber manchmal doch noch in der Sammlung. Damit wird nun aufgeräumt, denn Plugn Script erlaubt das Zusammenstellen eigener Effekte und Instrumente mit wenigen Klicks und nur grundlegenden Programmierkenntnissen.

Das Plug-in bietet sozusagen die Hülle, alle enthaltenen Elemente wie Regler, Potis und natürlich die eigentliche Logik werden in Textdateien programmiert. Und zwar in AngelScript [2], einer mit C++ und Java verwandten Sprache, die ursprünglich für Spiele entwickelt wurde und auf hohe Performance ausgelegt ist. Wenngleich die Sprache einfach strukturiert ist, sollte man doch wissen, was ein Quelltext ist und wie Funktionen und Variablen deklariert und aufgerufen werden. Andernfalls wird man mit Plugn Script nur wenige Erfolge erzielen und frustriert weiterziehen. Zum Schnelleinstieg liegen einige fertige Scripts bei, welche die Möglichkeiten grob skizzieren. Diese sind allerdings nur als kleine Module zu sehen, die z. B. veranschaulichen, wie ein Sinusoszillator erzeugt wird oder ein Ringmodulator arbeitet. Es bleibt zu hoffen, dass auch komplexere Modelle folgen. Für den ersten eigenen Synth oder Multi-Effekt wird man also mehr als einen Abend brauchen und sollte nicht nur die Anleitung lesen, sondern auch die offizielle AngelScript-Referenz.
Fazit
Im Gegensatz zu Baukastensystemen wie SynthEdit oder FlowStone geht es bei Plugn Script wesentlich theoretischer und ohne Drag-&-Drop zu, dafür funktioniert es auf OS X und in Pro Tools. Allerdings existiert mit Protoplug bereits eine fast identische Freeware in Plug-in-Form und das von Reaper adaptierte ReaJS schlägt in eine ähnliche Kerbe. Nutzer von Live und Bitwig haben dank der modularen DAWs ohnehin fast alle Freiheiten. Wir empfehlen zuvor einen Blick auf die Demoversion.
Beat-Bewertung: 3,5 von 6 | Preis: 79 Euro