Native Instruments TRK-01 im Test: das ideale Tool für Kick und Bass?

Geschrieben von Jan Wilking
16.08.2018
11:11 Uhr

TRK-01 von Native Instruments heißt das neueste Reaktor-Instrument, welches auf Kick- und Bass-Sequenzen spezialisiert ist und sich dabei äußerst vielseitig zeigt. Ein echter Mehrwert für die Musikproduktion?

(Bild: Native Instruments)Native Instruments TRK-01

Features

  • Sequenzer-Instrument für Kick-Drums und Bässe
  • Für Reaktor und Reaktor Player
  • Synth-Engines: 5 Bass / 3 Kick
  • 120 Samples
  • für VST, AU, AAX
  • 32 / 64 Bit
  • Kopierschutz: Online-Registrierung

TRK-01 ist ein Reaktor-Instrument und setzt den kostenlosen Reaktor Player oder die Vollversion voraus. Die Groovebox bietet zwei Engines für Kick-Drums und Bässe. Für fette Kicks werden Synth- und Sample-Layer kombiniert, wobei bereits 120 Samples für den Start bereitstehen - es lassen sich aber auch eigene Samples laden. Das Bass-Modul arbeitet mit fünf verschiedenen Synth-Engines. Darüber hinaus gibt es noch Insert/Master-Effekte, umfassende Modulationsmöglichkeiten sowie einen Step-Sequenzer inklusive Parameter-Locks.

Flexible Kick

Die übersichtliche Bedienoberfläche ist in drei Hauptsektionen unterteilt. Der mittlere Bereich für die Klangerzeugung ist zweigeteilt. Auch farblich gut sichtbar abgetrennt stellen Sie hier den Sound von Kick (orange) und Bass (grün) ein.

Der Kick-Sound setzt sich aus zwei identisch aufgebauten Layern zusammen. Als Klangerzeuger steht eine Synthesizer-Engine mit in der Tonhöhe modulierbarem Oszillator oder ein Sample-Player zur Verfügung. Werkseitig werden bereits eine Menge Samples mitgeliefert, kategorisiert nach Analog, Digital, Akustik etc. . Rumble und Noise sind Rauschgeneratoren, in der ersten Variante kombiniert mit einer Sinuswelle. Zwischen beiden Layern kann stufenlos übergeblendet werden. Dies ermöglicht nicht nur das Koppeln von einer per Drumsynthesizer erzeugten Bassdrum mit einem Sample, sondern mithilfe der Sequenzer-Automation auch kleine Grooves mit Kick und Noise-Snare oder Hi-Hat. Zur Modulation dienen zwei Hüllkurven sowie LFO und Rauschen. Diverse Effekte wie EQ, Drive, Filter und Kompressor stehen zur Klangveredelung oder -zerstörung zur Verfügung.

Vielseitige Bass-Engine

Die Bass-Abteilung verfügt über 5 Syntheseformen. Classic erzeugt zwei virtuell-analoge Oszillatoren mit überblendbarer Wellenform von Sägezahn zu Rechteck und Suboszillator, auch eine Super-Variante mit mehreren verstimmbaren Oszillatoren ist vorhanden. West(coast) bietet durchsetzungsfähige Wavefolder-Sounds im Buchla-Stil, FM sorgt mit Frequenzmodulation für harte und metallische Klänge. Den Abschluss bildet Modern, ein Wavetable-Oszillator. Alle 5 Engines lassen sich umfangreich editieren und modulieren. Als weitere Modifier stehen unabhängig vom gewählten Oszillator u.a. Ring- und Frequenzmodulation bereit. Sehr hilfreich ist dabei die große Anzeige, die Veränderungen der Wellenform in Echtzeit anzeigt.

Auch die Bass-Sektion verfügt über ein Filter sowie zwei Hüllkurven und einen LFO. Als Insert-Effekte gibt es neben Verzerrer, Flanger, Phaser und Unisono auch eine anpassbare Ducking-Hüllkurve, mit der die Lautstärke oder ein anderer Parameter bei jedem Trigger der Kick abgesenkt wird. Auch hier unterstützt Sie die visuelle Anzeige in Echtzeit.

Sequenzer mit Automation

Im unteren Bereich befinden sich zwei Sequenzer mit jeweils bis zu 64 Steps zum Triggern von Kick und Bass. Dies ist der einzige Weg, um die Sounds anzuspielen, denn per MIDI-Noten lässt sich nur zwischen den acht Sound-Variationen und acht Pattern für Kick und Bass umschalten. Dies ist eine große Einschränkung, die hoffentlich in einem Update behoben wird – bei einem Reaktor-Ensemble sollte dies durchaus umsetzbar sein. Die Sequenzen können für Polyrhythmik unterschiedliche Längen haben, z.B. 9 und 25 Steps. Für jeden Schritt kann die Velocity angepasst werden, beim Bass zusätzlich auch die Tonhöhe. Dank Parameter-Lock lassen sich zusätzlich pro Step ein oder mehrere Klangparameter ändern und so lebendige und modulierende Sequenzen erzeugen.

Der untere Bereich ist auch für die Einstellungen der Master-Effekte in Form der beiden Send-Effekte Delay und Reverb sowie der Insert-Effekte Bass und Booster zuständig. Im oberen Bereich lassen sich Swing und Groove anpassen. Auch die Tonhöhe können Sie hier verändern und sogar verschiedene Tonskalen auswählen. Dies geht aber nur per Maus, hier hätten wir uns ebenfalls eine Transponierung via MIDI-Keyboard gewünscht.

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Fazit

TRK-01 kombiniert zwei auf Kick und Bass spezialisierte Sound-Engines mit variablen Stepsequenzern inkl. Parameter-Lock sowie jeder Menge Effekte. Die flexible Klangerzeugung ermöglicht passende Sounds und ein solides Fundament für nahezu jeden Musikstil, wie die 200 mitgelieferten Pattern eindrucksvoll unter Beweis stellen. TRK-01 klingt dabei so gut, dass es umso bedauerlicher ist, dass die Klangerzeugung nur über die eingebauten Sequenzer und nicht per MIDI gespielt werden kann. Wenn dies in einem Update nachgeholt wird, hat sich TRK-01 die volle Punktzahl verdient.


Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 153 erschienen.


Testergebnis
ProduktnameTRK-01
HerstellerNative Instruments
Preis99 €
Webseitewww.native-instruments.com
Pro
  • variabler Klang
  • verschiedene Sound-Engines
  • Sample-Player
  • viele Effekte und Modulatoren
  • intuitiver Stepsequenzer
  • Parameter-Lock
  • NKS-kompatibel
Contra
  • nicht per MIDI trigger- und transponierbar
Bewertung
1.4sehr gut
 
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