Test

Test: Synthgeek APCX2

Während es gut klingende virtuell-analoge Synthesizer wie den sprichwörtlichen Sand am Meer gibt, findet man nur wenige brauchbare experimentelle Synthesizer. Einer davon ist die SynthEdit-Kreation APCX2. Die Klangerzeugung der „Noisebox“ basiert auf den Schaltkreisen der „Atari Punk Console“, die in vielen Eigenbau-Synthesizern verewigt wurden. In APCX2 kommen gleich zwei Nachbildungen dieses LoFi-Klanggenerators zum Einsatz.

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Außerdem integriert der Klangerzeuger einen Ringmodulator, ein resonanzfähiges Multimodefilter mit regelbarer Sättigung sowie umfangreiche Modulationsmöglichkeiten. So warten drei zum Host synchronisierbare LFOs und vier Step-Sequenzer darauf, verschiedene Syntheseparameter zu steuern. Die Zuweisung erfolgt dabei in der Modulationsmatrix, deren kryptische Abkürzungen glücklicherweise in der knappen Bedienungsanleitung erläutert werden. Die Skalierung der Intensitätswerte ist leider verbesserungswürdig. Eine nützliche Ergänzung zur Matrix stellt das „Combiner“-Modul zur Verknüpfung der Modulationsquellen dar. Nicht minder interessant ist der „Data Corruption“-Effekt, der bei Bedarf für zusätzliches Chaos sorgt. Dabei wird der Klang an verschiedenen Stellen im Signalfluss durch die Mangel gedreht.

APCX2 ist kein Synthesizer, den man auf traditionelle Weise über MIDI ansteuert. Vielmehr blubbert die kleine Krachmaschine munter vor sich hin. Der „MIDI-Gate“-Modus sorgt allerdings bei Bedarf dafür, dass das Plug-in nur einen Klang ausgibt, wenn eine Taste des MIDI-Keyboards gedrückt wird.

Fazit

Wer Klänge fernab der subtraktiven Standards sucht, findet in APCX einen ergiebigen Lieferanten für abgefahrene Effektklänge und Host-synchrone Glitch-Loops. Auch Basslines lassen sich erzeugen, wenngleich die Stimmung aufgrund seiner Architektur nicht ganz einfach ist. Eine gezielte Klangprogrammierung ist mit dem Synthesizer nicht minder schwierig, macht aber auch seinen Reiz aus.

Bewertung
Name
Synthgeek APCX2
Preis
Freeware
Bewertung
(75%)
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