Test

Test: Stanton SCS-3D

Die Landschaft der DJ-Controller ist mittlerweile recht farbenfroh und reicht von kleinen Taschengeräten bis hin zu beeindruckend großen Steuerpulten. Nahezu alle Geräte vereint dabei eine mehr oder weniger große Anzahl an Knöpfen und Schiebereglern. Was passiert aber, wenn ein Controller im Wesentlichen auf dieses Ausstattungsmerkmal verzichtet?

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Der Stanton SCS-3D zählt von seiner Bauform her eher zu den kleineren DJ-Controllern. Er kommuniziert via USB mit einen Mac- oder Windows-Rechner und wird auf diese Weise auch mit Strom versorgt. Auf seiner Oberseite befinden sich drei Touchpad-Bereiche sowie sechs so genannte Modus-Umschalttasten. Das mittlere runde Touchpad wird von vier Tastern eingefasst, in der unteren Hälfte des Stanton-Geräts befinden sich vier beschriftete Transporttasten.

Touch Me!

Die Touchpads des SCS-3D wurden mit der neu entwickelten „StanTouch“-Technologie versehen. Diese verleiht den berührungsempfindlichen Feldern auf dem Controller unterschiedliche Operationseigenschaften. Die beiden oberen Pads sind als virtuelle Schieberegler ausgelegt, wobei der linke im absoluten und der rechte im relativen Modus arbeitet. In der Anwendung löst das Antippen einer bestimmten Position auf dem rechten Touchpad einen Sprung des gesteuerten Parameters aus. Etwas anders verhält es sich mit dem linken Touchpad. Dort werden Werteveränderungen mit Bewegungen auf dem Pad hervorgerufen. Streicht man darauf beispielsweise mit dem Finger von oben nach unten, erhöhen sich die Parameterwerte. Bei beiden berührungsempfindlichen Feldern zeigt eine LED-Kette die momentane Position an.

Das in der Mitte des SCS-3D verbaute kreisrunde Touchpad simuliert schließlich je nach gewähltem Modus unterschiedliche Bedienelemente. Wird der EQ- oder der FX-Modus selektiert, nimmt das Pad die Funktion von drei Schiebereglern an. Die Bewegungen zur Kontrolle der virtuellen Elemente erfolgt auf vertikaler Ebene. Rote LED-Ketten innerhalb des Kreises zeigen die Position der virtuellen Bedienelemente an. Neben den Schiebebewegungen können auch Sprünge ausgeführt und somit sehr schnelle Parameteränderungen hervorgerufen werden. Erfolgt die Aktivierung des Vinylmodus, reagiert der SCS-3D auf Kreisbewegungen. Mit blauen LEDs, die den Kreis-Controller umgeben, wird der Bedienfluss optisch illuminiert.

Zusätzlich fungiert der mittlere Bereich des Touchpads als vertikaler Schieberegler. Der dritte Betriebsmodus ergibt sich durch die Auswahl des Loop- oder Trigger-Modus. Wird dieser bemüht, so findet eine Teilung des Kreises in drei Bereiche statt: Die beiden äußeren beherbergen in dieser Konstellation jeweils zwei Tastenfelder, der mittlere eines. Für jeden gewählten Modus können die vier Tasten, die um das runde Touchpad verteilt angeordnet sind, mit unterschiedlichen Funktionen belegt werden.

Praxis

Um dem SCS-3D seine volle Funktionalität abzuverlangen oder eine Kaskadierung mehrerer Geräte vorzunehmen, bedarf es der Nutzung der beiliegenden Software „DaRouter“. Diese muss parallel zu der zu steuernden Software geladen werden und beinhaltet bereits vorgefertigte Konfigurationen für populäre Programme wie NI Traktor, Ableton Live und Serato Scratch Live. Praktischerweise liefert der Hersteller auch gleich fertige MIDI-Steuerungsdateien für diese Applikationen, wodurch ein sofortiger Einsatz des Controllers möglich ist. Entsprechen die Vorgaben nicht den Vorstellungen oder Arbeitsweisen des Nutzers, so kann jederzeit eine entsprechende Anpassung erfolgen.

Alle Bedienelemente des Geräts geben bei ihrer Betätigung eine eindeutige optische Rückmeldung. Aufgrund der zahlreich verbauten LEDs und Schalterbeleuchtungen ist auch eine Nutzung in dunklen Arbeitsumgebungen möglich. Die Bedienung der „virtuellen“ Schieberegler und Knöpfe geht problemlos von der Hand, und selbst das Ausüben von Scratch-Manövern mit dem simulierten Jog-Rad hat einen besonderen Charme. Trotz der klein gehaltenen Bauweise kann durch die Selektion der verschiedenen Modi eine große Anzahl an Softwarefunktionen ferngesteuert werden. Eine Erweiterung der Steuerungsmöglichkeiten kann mit dem Erwerb eines zweiten SCS-3D realisiert werden. Dieser lässt sich per Magnet fest mit seinem Partner verankern.

Fazit

Der SCS-3D von Stanton bietet ein zurzeit einzigartiges Bedienkonzept, das zu gefallen weiß. Er ist klein und gut zu transportieren, bietet aber aufgrund seines multifunktionalen Touchpads umfassende Steuerungsmöglichkeiten. Er macht als alleiniger Controller, aber auch als Ergänzung in einem digitalen Vinylsystem eine gute Figur. Wenn Sie aktuell auf der Suche nach einem DJ-MIDI-Controller sind, sollten Sie die expressive Lightshow des SCS-3D auf jeden Fall auf sich wirken lassen.

Bewertung
Name
Stanton SCS-3D
Website
Pro
  • neues, überzeugendes Bedienkonzept
  • kompakter Controller mit vielen Steuerungsmöglichkeiten
  • zur Bedienung in dunklen Umgebungen umfassend illuminiert
  • erweiterbar mit zusätzlichen SCS-3D-Einheiten
Preis
321 EUR
Bewertung
(91%)
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