Test: IMG Stage Line CLUB-System

Was passiert wohl, wenn ein 3000 Watt Class-A/B-Verstärker ein schlanker Subwoofer und vier kleine, leichte Satelliten zum Konzert bitten? – Das haben wir uns besorgt gefragt, als wir die eher zierlichen Topteile des CLUB-Systems von IMG Stage Line ausgepackt haben. Hohe Flexibilität für unterschiedlichste Anwendungen, konstant hohe Leistung und guter Sound werden vom Hersteller versprochen. Das wollen wir testen – und bauen gleich auf.

Kleine Satelliten

Kaum vorstellbar, dass in den passiven Mini-Topteilen auch noch der Hochständerflansch Platz findet, aber es gibt einen. Also verteilen wir die vier Soundzwerge um die Tanzfläche auf Stative. Ein leichter Job, denn Maße und Gewicht sind moderat. Leistungsdaten und Bestückung der CLUB-1TOP-Boxen lassen dennoch einiges erwarten: 100 Watt RMS, 110 dB SPL Schalldruck und ein Frequenzgang zwischen 55 Hz bis 21 kHz werden für die Zweiwege-Bassreflexbox angekündigt. Ein Dome-Hochtöner mit Waveguide übermittelt die hohen Frequenzen. Als Tieftöner kommt ein 6½-Zoll-Lautsprecher zum Einsatz.

Schlanker Woofer

Für den nötigen Bass hält das CLUB-System einen Subwoofer bereit, der mit 30 Kilo zwar nicht so leicht, mit 300 mal 880 mal 440 Millimetern trotzdem recht klein ausgefallen ist. Dieses Bassreflex-Gehäuse mit vier Achtzoll-Chassis arbeitet zwischen 45 Hz und 250 Hz und macht mit 850 Watt RMS (an 4 Ohm) und einem Schalldruck von 122 dB SPL ordentlich Dampf. Durch die eher kleinen Lautsprecher ist der Subwoofer ausreichend schnell, um auch knackige Bässe präzise zu interpretieren. Die Mehrfachbestückung erlaubt außerdem ein variables Impedanzkonzept, umschaltbar zwischen einmal 8 Ohm und zweimal 4 Ohm, bei parallelem Anschluss sogar mit einmal 2 Ohm. Wem also ein Subwoofer zu wenig sein sollte, der kann locker eine zweite Bassbox betreiben. Einfach durchschleifen.

Dreikanal-Power

Satelliten und Subwoofer schließen wir mittels Speakon-Kabel an eine Class-A/B-Endstufe mit der eher kryptischen Bezeichnung STA-1503CLUB an, die vor allem durch ihr Gewicht von 25 Kilo signalisiert, dass uns hier ein 3000 Watt starkes Kraftpaket erwartet. An diesem Herzstück des CLUB-Systems, das mit zwei geregelten Lüftern gekühlt wird, sind aber nicht nur die puren Leistungsdaten interessant, sondern auch die Flexibilität dieser Endstufe, denn die enorme Leistung verteilt sich auf drei Kanäle.

Signalverarbeitung

In der Grundeinstellung versorgt der Verstärker damit ein komplettes Full-Range-System. Der Kanal für den Subwoofer ist durch einen Bandpass auf einen Frequenzbereich zwischen 40 Hz und 120 Hz abgestimmt. Der Frequenzbereich für die zwei Top-Kanäle liegt zwischen 70 Hz und 20 kHz. Ein integriertes Subsonic-Filter bei 30 Hz begrenzt die mechanische Belastung der Lautsprecher. Den STA-1503CLUB kann man außerdem auch ohne seine Steuereinheit als Dreikanal-Full-Range-System betreiben und dafür extern Equalizer oder Kompressor einschleifen. Die hohe Laststabilität der Endstufe erlaubt zudem unterschiedliche Boxen-Konfigurationen, womit auch akustisch schwierige Räumlichkeiten flexibel mit gut klingendem Schalldruck versorgt werden können.

Hörprobe

Es trifft sich, dass wir zum Test die Eröffnungsfeier für einen netten Sommerclub beschallen werden. Die Location ist ein kreuzförmiges Flurlabyrinth. Neben den vier Tops kommen folglich der STA-1503CLUB als Verstärker sowie zwei CLUB-1SUB zum Einsatz. Über das Mischpult werden ungebremst dynamische Sounds eingespielt und wir hören gespannt hin. Das CLUB-System bringt druckvollen Sound, auch im Grenzbereich, was wir angesichts der Leistungsdaten des Verstärkers natürlich testen mussten. Im Dauereinsatz erwies sich die Anlage zudem als standfest und zuverlässig. Der Limiter schützt zuverlässig vor Schäden durch Übertreibung. Die kleinen Satelliten sind angenehm durchsetzungsfähig. Die Subwoofer klingen rund und voll.

Fazit

Das CLUB- System von IMG Stage Line bietet durchdachte, kompakte und zuverlässige Beschallung auf einem guten Niveau zu einem fairen Preis. Man bekommt einen erstaunlich homogenen Sound für sein Geld, eine gute Verarbeitungsqualität und kann dank ausbau- und ergänzungsfähigem Systemkonzept die Anlage flexibel mit seinen Ansprüchen und dem Geldbeutel wachsen lassen.