Test: Denon DN-MC6000

Der DN-MC6000 bringt satte viereinhalb Kilo auf die Waage und lässt nicht einen Augenblick am angestrebten Verwendungszweck im Lager der professionellen Anwender zweifeln. Sein Gehäuse ist vollständig aus Metall gefertigt, alle Bedienelemente sitzen fest verankert und vermitteln einen extrem soliden Eindruck. Der Aufbau des Controllers besteht aus drei Bereichen, genauer aus zwei Decksektionen inklusive berührungsempfindlicher Jog-Räder und einer Mischpultsteuerung. Beide Decks sind umschaltbar und erlauben damit die Kontrolle von bis zu vier virtuellen Software-Decks. Die Mischpultsektion ist mit vier Kanälen ausgestattet und kann neben der Fernsteuerung eines Softwaremixers auch ohne Computeranschluss für externe Line- und Phono-Quellen zum Einsatz kommen.

Besonders interessant für mobile DJs ist die Anschlussmöglichkeit für zwei Mikrofone. Für diese Eingangssignale stehen jeweils ein dreibandiger Equalizer und ein gemeinsamer Echo-Effekt zur Verfügung. Die Rückseite des Geräts wartet mit zahlreichen analogen Anschlussmöglichkeiten auf, die sich als Ein- und Ausgänge der internen Soundkarte und des Mixers entpuppen und sich im Ausgangsbereich in Form symmetrischer XLR- und Klinkenbuchsen und unsymmetrischer Cinch-Buchsen fortsetzen. Das erlaubt einen direkten Anschluss des DN-MC6000 an eine Verstärkeranlage und die parallele Speisung einer Monitoring-Anlage. Als weitere Besonderheit bietet der Monitorausgang einen eigenen zweibandigen Equalizer und eine Quellenauswahl. Für Line- und Phono-Quellen gibt es insgesamt vier Cinch-Eingänge. Mikrofone finden Anschluss in Form bewährter Klinken- oder XLR-Buchsen.

Digitales DJing

Der Denon DN-MC6000 eignet sich im Controller-Einsatz zur Fernbedienung einer beliebigen, MIDI-steuerbaren DJ-Software. Wir haben für unseren Praxistest die dem Paket beiliegende Software Traktor LE durch Traktor Pro ersetzt, um von den Vierdeck-Steuerungen Gebrauch machen zu können. Für eine reibungslose Kommunikation zwischen dem Controller und einem Windows-Computer wird eine Treiberinstallation benötigt; Mac-Anwender können auf diesen Arbeitsschritt verzichten. In Traktor Pro bedarf es anschließend der Aktivierung des entsprechenden Audiotreibers plus Import einer MIDI-Zuweisungsdatei. Denon hat die Belegungen so gewählt, dass die beschrifteten Bedienelemente mit den zu steuernden Funktionen weitestgehend übereinstimmen und dadurch eine einfache und zielsichere Programmsteuerung möglich ist.

Die größten Teils beleuchteten Tasten haben einen sehr exakt definierten Druckpunkt, der ein genaues Auslösen der hinterlegten Funktion erlaubt. Die Fader vermitteln einen sehr robusten Eindruck und auch die Befehlsübertragung durch die berührungsempfindlichen Jog-Räder kann überzeugen. Im Vierdeckbetrieb ist die simultane Bedienung von vier Mixerkanälen möglich. Zur Steuerung von vier Software-Decks bedarf es einer Umschaltung auf dem Controller. Die entsprechenden Tasten unterstützen diesen Vorgang optisch und sorgen so auch in hektischen Live-Einsätzen für eine klare Navigation. Die Traktor-Pro-Steuerung mit dem DN-MC6000 ist sehr umfangreich und erlaubt neben der Ausführung der Basisfunktionen, wie dem Laden und Wiedergeben von Songs, auch das kreative Austoben mit Loops, Effekten und Cue-Punkten.

Erweitertes Setup

Die Mixersektion des DN-MC6000 kann simultan zur Software-Steuerung mit analogen Signalen gespeist werden. Plattenspieler oder CD-Player lassen sich auf diese Weise parallel zu den digitalen Klangquellen nutzen. Wer in speziellen Anwendungssituationen ganz auf die Controller-Funktionen verzichten möchte, kann per Schalter auf der Rückseite des Geräts eine analoge Mixeroption wählen und das Gerät als klassischen Vierkanalmixer einsetzen.

Fazit

Der Denon DN-MC6000 präsentiert sich als wahres Multitalent und vereint MIDI-Controller- und vollwertige Mischpultfunktionen. Anspruchsvolle mobile DJs werden mit dem extrem hochwertig verarbeiteten Gerät ebenso zufrieden gestellt wie Club-DJs. Preislich positioniert sich das Gerät im Mittelfeld der professionellen Vertreter dieser Gattung empfiehlt sich als echte Alternative.