Quelle: https://www.beat.de/test/soniccouture-electro-acoustic-kurztest-15-drum-maschinen-daw-10073543.html

Autor: Mario Schumacher

Datum: 28.05.18 - 09:48 Uhr

Soniccouture Electro-Acoustic im Kurztest: 15 Drum-Maschinen für die DAW

Wie klingt es, wenn man 15 klassische Drum-Maschinen in einem professionellen Studio aufnimmt? Mit Electro-Acoustic gibt Soniccouture die eindrucksvolle Antwort auf diese Frage: Für das 14 GB große Kontakt-Instrument wurden die charaktervollen Sounds der gefragtesten Vintage-Drum-Maschinen in zwei Studios über eine Club-PA abgespielt und mit High-End-Equipment aufgenommen. Neben der legendären TR-Serie von Roland kamen folgende analoge und digitale Klopfgeister zum Einsatz: Linn Drum LM2, Roland CR-78 und CR-8000, Simmons SDS 800, E-Mu Drumulator, Sequential Circuits Drumtraks, Oberheim DMX, Yamaha MR10, Korg 55B, Boss DR-110 und DR-55 und Bentley Rhythm Ace.

Alle Instrumente wurden durch 11 verschiedene Signalketten geschickt, mit unterschiedlichen Mikrofonen, Mischpulten, Röhren-Preamps und Bassverstärkern, woraus charaktervolle Soundvarianten resultieren. Das Ergebnis sind 180 Presets für Kontakt mit fünf Alternativ-Samples pro Note. Jedes Patch bietet originalgetreue Klangparameter wie Decay, Tuning und Tone. Ein echtes Highlight ist die Möglichkeit, aus den verschiedenen Sounds der einzelnen Drum-Maschinen hybride Kits zusammenstellen. In dem Mixer können Sie die individuellen Drum-Klänge schließlich mit hochwertigen Effekten veredeln.

Doch was wäre eine Drum-Maschine ohne einen inspirierenden Sequenzer? Mit gleich drei verschiedenen Sequenzern leistet sich Electro-Acoustic auch in dieser Hinsicht keine Schwäche: Hinter Beat Shifter verbirgt sich ein klassischer Step-Sequenzer mit sechs Spuren. Die Besonderheit ist, dass man pro Spur einstellen kann, ob und in welchem Umfang sich diese nach jedem Durchlauf der Sequenz verschiebt. So gelingen im Handumdrehen sehr lebendige Rhythmen, die sich stetig verändern. Mit dem Euclidean Beats können Sie hingegen auf einfache Weise komplexe generative Grooves erzeugen. Dabei gibt man pro Spur an, wie viele Drum-Schläge auf den einzelnen Steps gleichmäßig verteilt werden sollen. Pro Spur können Sie u. a. auch die Länge der Sequenz einstellen und definieren, wie viele Akzente gesetzt werden sollen. Ein tolles Werkzeug für hypnotische Rhythmen! Das dritte Groove-Tool hört auf den Namen Poly Beats und gestattet – Sie erraten es sicher schon – die Programmierung ausgeklügelter Polyrhythmen – perfekt für abgedrehte IDM-Beats. Die erzeugten Grooves können Sie bei allen drei Sequenzern in Form von MIDI-Daten in die DAW übertragen.

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Fazit

Electro-Acoustic begeistert als umfangreiche Library mit den charaktervollen Sounds legendärer Drum-Maschinen. Der Klang fällt dabei kraftvoll und definiert aus und es gibt vielfältige Möglichkeiten, die Sounds an die individuellen Vorstellungen anzupassen. Bereits diese Stärken rechtfertigen den aufgerufenen Preis, die drei inspirierenden Sequenzer setzen dem intuitiv bedienbaren Kontakt-Instrument allerdings die Krone auf. So können Sie mit den charmanten Klängen wunderbar komplexe Beats zaubern, die an mit Modularsystemen erzeugte Rhythmen erinnern. Top!


Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 148 erschienen.


Produktdaten
ProduktnameElectro Acoustic
HerstellerSonicCouture
Preis149 €
Webseitewww.soniccouture.com
Bewertung5/5 Sterne
Bewertung
1
sehr gut