Deconstructed: Eminem – Godzilla

Geschrieben von Mario Schumacher
11.03.2021
17:17 Uhr

Eminems Hit „Godzilla“ lebt von dem irrwitzigen Flow des Hip-Hop-Superstars sowie einem wahrhaft monströsen Groove. Dieser entsteht aus einer unwiderstehlich groovenden Bassline sowie einem relativ einfach gehaltenen Beat mit Trap-Elementen. Im Folgenden schauen wir uns das Zusammenspiel der beiden Elemente an.

(Bild: Craig McDean)
(Bild: Beat Magazin)
(Bild: Beat Magazin)
(Bild: Beat Magazin)
(Bild: Beat Magazin)
(Bild: Beat Magazin)
(Bild: Beat Magazin)
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1 Tonale 808-Kick

Der Beat von „Godzilla“ basiert auf einer verzerrten Bassdrum sowie Clap und Hi-Hat. Für die tonal gespielte Bassdrum des 83 BPM schnellen Songs können Sie auf ein Kick-Sample der Rolands TR-808 zurückgreifen, es verzerren und mit einem Sampler tonal spielen. Wir verwenden stattdessen das Preset „808 Oxy“ aus dem Sub-Bass-Synthesizer FAW sublab (futureaudioworkshop.com).

(Bild: Beat Magazin)

2 Bassdrum und Clap

Um Überlagerungen der Töne zu verhindern, verkürzen wir die Release-Zeit der Lautstärkehüllkurve auf 21 ms. Die Bassdrum spielt auf den Sechzehntelzählzeiten 1 und 14 sowie 1, 11 und 14 in Takt 4. Für die anderen Drum-Sounds nutzen wir Samples aus der Library von NI Maschine (nativeinstruments.com). Der Clap-Sound ergänzt den Beat auf jeder zweiten Viertelzählzeit.

(Bild: Beat Magazin)

3 Hi-Hats

Damit es noch mehr knallt, doppeln wir das Clap-Sample mit einem anderen Clap-Sound, den wir um 8 Millisekunden vorziehen. Noch klingt der Beat recht schleppend. Dies ändert sich schlagartig durch die Closed Hi-Hat, die einen durchgängigen Sechzehntelrhythmus spielt. Im Gegensatz zu vielen Hip-Hop-Tracks setzt „Godzilla“ auf hart quantisierte Drums.

(Bild: Beat Magazin)

4 Variation

Noch mehr Drive erhält der Groove durch vier 1/64-Schläge am Ende jedes zweiten Takts. Für rhythmische Abwechslung sorgen eine LoFi-Snare auf der sechsten sowie ein „Hey“-Shout auf der zweiten Achtelzählzeit. Nun fehlt noch das markanteste musikalische Element des Hits und zwar die Bassline, für die wir den Synthesizer Synapse Audio The Legend (synapse-audio.com) bemühen.

(Bild: Beat Magazin)

5 Bass-Sound

Laden Sie das „Init Patch“ und aktivieren Sie das Key-Tracking für Oszillator 3. Wir stellen den Pegel der drei Oszillatoren (Volume) jeweils auf etwa 7. Wählen Sie die gezeigten Wellenformen und Oktavlagen an und verstimmen Sie Oszillator 1 und 2 für einen lebendigeren Klang um wenige Cent gegeneinander. Durch einen Drive-Wert von 2.3 erhält der Klang mehr Biss.

(Bild: Beat Magazin)

6 Bassline

Das Filter und die Hüllkurven der Mini-moog-Emulation sind für den angestrebten schnappenden Sound wie abgebildet anzupassen. Wählen Sie zudem auf der „Rückseite“ des Synthesizers für den Mono Mode die Einstellung Retrig an. Programmieren Sie anschließend die dargestellte Bassline, die einfach, aber sehr effektiv ist und ebenfalls hart quantisiert wird.

(Bild: Beat Magazin)

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