Deconstructed: Boris Brejcha - Sad but true

Geschrieben von Beat Redaktion
28.04.2021
12:00 Uhr

Rein theoretisch sind die Beats und Basslines von Boris Brejcha konsequent unspektakulär: Kick, Snare, Hi-Hat ... alles ist genau dort zu finden, wo es jeder andere auch platziert. Trotzdem groovt es bei ihm um ein Vielfaches mehr. Warum? Das sehen wir uns an ...

(Bild: Boris Brejcha)
(Bild: Beat Redaktion)
(Bild: Beat Redaktion)
(Bild: Beat Redaktion)
(Bild: Beat Redaktion)
(Bild: Beat Redaktion)
(Bild: Beat Redaktion)
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1 Die vier Elemente

Das Groove-Rezept seines Tracks „Sad but true“ unterteilen wir grob in vier Elemente: eine knackige Kick, schleppende Hi-Hats (im positiven Sinne), ein peitschende Snare und eine simple, aber lebendig groovende Bassline. Wir knöpfen uns alle vier vor und starten mit einem relativ seichten Drumkit des 808-Klons Miami von Acidlab.

(Bild: Boris Brejcha)

2 Schleppende Hi-Hat

Die Miami_BD1.wav kommt auf jedes Viertel, Miami_Snare3.wav auf jedes zweite. Die Miami_Ohh1.wav kommt ins Off, jedoch schon mit einer Besonderheit von Boris: um 1/64 nach vorne geschoben. Dafür stellen wir die Attack auf 130 ms, womit das Hi-Hat angenehm zu schleppen anfängt. Außerdem laden wir ein 1/8 Delay dahinter und mischen es leise bei.

(Bild: Beat Redaktion)

3 Knackige Kick

Kurz zurück zur Kick: Hier fehlt es etwas an Punch. Also ab damit in den Sampler, wo wir eine Pitch-Hüllkurve aktivieren, mit Decay bei rund 90 ms und einer Intensität von sieben Halbtönen. Und schon knackt es ordentlich. Für Percussion funktioniert das übrigens auch wunderbar, vor allem mit leicht aufgedrehter Attack. Weiter geht’s mit der Snare.

(Bild: Beat Redaktion)

4 Peitschende Snare

Diese klingt getreu nach 808, also dezent und seicht. Im Sampler verschieben wir den Startpunkt des Samples um etwa 100 ms nach hinten. Damit startet die Snare direkt mit dem Noise-Teppich. Per Hochpassfilter bei 1.6 kHz bringen wir Biss rein. Bleibt noch die Bassline. Aus einem Interview mit Boris wissen wir, dass der FabFilter One sein To-go-Synth ist.

(Bild: Beat Redaktion)

5 Bassline

Alternativ tut es auch der Freeware-Synth Tyrell Nexus 6, wenngleich der One im direkten Vergleich mehr Wumms liefert. Beim Tyrell empfiehlt sich daher das Nachschalten eines Tapesättigers oder minimale Distortion. Essenzielles Element bei Boris’ Basslines sind Rechteck-Wellenformen mit Pulsweitenmodulation. Die sorgen für das lebendige Gesamtbild.

(Bild: Beat Redaktion)

6 Bass-Design

Also wählen wir die entsprechende Wellenform, drehen CUTOFF für bassigeren Sound auf 11 Uhr und PEAK für mehr Fülle auf 12 Uhr. Für minimale Filterbewegung stellen wir MG bei FILTER MODULATION auf 8 Uhr und EG auf 11 Uhr. Wie schon zuvor beim Hi-Hat verschieben wir gemäß Boris auch bei der Bassline hier und da eine Note um 1/64 nach hinten.

(Bild: Beat Redaktion)

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