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Sounddesigner: David Kristian

Seit den Neunzigerjahren hat sich David Kristian als ein vielseitiger Musiker zwischen allen Stühlen profiliert. Sein emotionaler Stil zwischen Electro und Ambient stand an der Wiege dessen, was man heute gemeinhin „IDM“ oder „Intelligente Tanzmusik“ nennt. Auch als Filmkomponist hat er einen beeindruckenden Katalog an Arbeiten aufgebaut. Schon immer jedoch haben ihn neue Herausforderungen gereizt – weswegen er sich nun als Komponist für Computerspiele und Sounddesigner einen Namen macht.Wir sprachen mit David Kristian über seine aktuelle Sound-CD „Entangled Species“ für das String Studio VS-1 von Applied Acoustics Systems sowie seine Klangästhetik.

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Beat / Wurden die Sounds auf „Entangled Species“ speziell für dieses Projekt entworfen?

David / Ich schätze, dass ungefähr die Hälfte der Sounds der Entangled-Species-Soundbank ursprünglich für meine Arbeit als Filmkomponist und Sounddesigner bestimmt waren. Der Rest wurde für eine mögliche zukünftige Nutzung angelegt. Wegen der zunehmenden Nachfrage für organische Klänge entwickelte sich das String Studio VS-1 zu einem zuverlässigen Instrument besonders für Flächen, mit dem ich Lücken auffüllen und gelegentlich akustische Instrumente in meine Arbeit integrieren konnte. Als ich mich dazu entschloss, den Schritt von der Filmmusik hin zum Sounddesign für Spiele zu machen, blieb es als flexibles Werkzeug für mich relevant. Das Instrument erlaubt mir, üppig geschichtete Effekte und Atmosphären zu programmieren.

Beat / Wie kam überhaupt der Kontakt zu Applied Acoustics Systems zustande?

David / Bereits in den späten Neunzigern, zur Markteinführung des großartigen Tassman-Synthesizers, traten Marc-Pierre Verge, Philippe Derogis und Vincent Gagnon von Applied Acoustics an mich heran. Tassman übernahm bis dahin innerhalb einer Produktion eher die unterstützende Funktion einer Samplequelle. Das war zwar nicht optimal, doch dank der Einführung flexibler DAWs wie Ableton Live konnte ich Tassman bedeutend spielerischer und praktischer einsetzen. Das war für mich ein Schlüsselerlebnis im Hinblick auf das Potenzial der Physical-Modeling-Synthese.

Beat / Gab es eine Vorgabe in Bezug auf deine Arbeit?

David / Das Team von AAS betonte, dass es keinerlei Grenzen für meine Soundbibliothek gab. Und genau das habe ich dann auch beherzigt. Ich habe aber berücksichtigt, dass meine Klänge sowohl von Sounddesignern als auch Komponisten verwendet werden sollen. Ich bin jedoch kein Anhänger blanker Presets und hoffe deswegen, dass zumindest ein paar meiner Klänge von den Endnutzern weiter verändert werden.

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