DJ-Interview: Linus Eklöw

Geschrieben von Alexander Bota-Weber
25.03.2011
12:00 Uhr

Der gebürtige Stockholmer Linus Eklöw aka „Style Of Eye“ gehört zweifelsohne zu den Durchstartern des Jahres 2008 in der elektronischen Musikszene. So fanden sich diverse seiner Tracks und Remixe in den Playlisten der wichtigsten DJs, und auch das feiernde Volk bekundete frenetisch seine Zustimmung. Die musikalischen Skills des Schweden wurden vor circa fünf Jahren das erste Mal auf Tonträgern veröffentlicht und sind auf Labels wie „Tiny Sticks“, „Eye Industries“, „Dirtybird“ oder John Dahlbäcks „Pickadoll Records“ weltweit zu finden. Linus' Talent ist auch jenseits des großen Teiches bekannt, was nicht zuletzt durch einen von Weltstar Moby in Auftrag gegebenen Remix seines Songs „I Love To Move In Here“ untermauert wird.

(Bild: Linus Eklöw)

Beat / Wie bist du zur elektronischen Musik gekommen?

Linus / Ich habe mit 13 Jahren angefangen, Vinyls zu kaufen. Ich lernte dadurch Labels wie „Mo Wax“ und „Ninja Tune“ kenne, deren besonderen Sound ich sehr schätze. Mit 15 Jahren habe ich meine Schwester für ein Jahr in den USA besucht und war dort auf vielen Raves zu Gast. All das hat mich zum Produzieren und Auflegen geführt.

Beat / Deine Songs sind immer recht eigenständig. Woher nimmst du deine Inspiration?

Linus / Ich war musikalisch schon immer sehr aufgeschlossen und suche mir aus vielen Stilrichtungen das aus, was mir gefällt. Eine weitere Inspirationsquelle für mich sind Festival-Besuche, auf denen Folk und traditionelle Musik aus unterschiedlichen Ländern wie zum Beispiel Indien, Russland, dem Balkan oder aus dem arabischen Raum gespielt werden. Was auch immer mich bei diesen Besuchen musikalisch berührt, landet früher oder später in einer meiner Produktionen – das ist vergleichbar mit einem großen Schmelztiegel.

Beat / Wie dürfen wir uns dein Studio vorstellen?

Linus / Ehrlich gesagt ist es ein ziemlich reduziertes Arbeitsumfeld. Ich besitze einen Mac mit Logic und eine Menge Software und Samples. Hinzu kommen ein Haufen schmutziger Kaffeetassen und leere Tabakpackungen sowie ein altes Sofa von Pär Grindviks. Mein Lieblingswerkzeug ist Logic.

Beat / Wie lange hast du an deinem aktuellen Album „Duck, Cover And Hold“ gearbeitet?

Linus / Ich habe acht Monate daran gearbeitet, aber die Planungsphase in meinem Kopf hat viel länger gedauert. Es ist mein Debütalbum, und daher wollte ich etwas schaffen, das ich noch nie vorher gemacht habe. Ich habe mich daher für ein paar Monate in mein Studio eingeschlossen, um zu sehen in welche Richtung ich mich entwickeln werde. Irgendwann habe ich beschlossen, dass das Album hauptsächlich in einem Club funktionieren, aber auch für den Hörer zu Hause etwas bieten soll. Von der musikalischen Seite beinhaltet das Album alles, was ich gern in einem Club höre und spiele.

Beat / Mit welchem Equipment trifft man dich als DJ an?

Linus / Ich spiele fast alle Tracks von CD. Manchmal kommen auch ein paar Vinyls dazu, aber das wird immer weniger. Ich fertige oft spezielle Edits von meinen Lieblingssongs an, und somit kann ich viele Tracks einfach gar nicht von Platte spielen. Einen Computereinsatz beim Auflegen kann ich mir nicht vorstellen, da ich direkt mit meinen Zuhörern kommunizieren und mich nicht hinter einem Monitor verstecken möchte.

von Boris Pipiorke-Arndt

Cookies helfen uns, bei der Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden. Verstanden