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Digitale Kultur: Ende der Loveparade - Ende eines Traums

Selbst Wochen nach der Loveparade in Duisburg kann man sich nicht von einem Gefühl der Verwirrung befreien. Zwar brannten sich die schockierenden Szenen schmerzhaft in die Netzhaut ein. Doch blieb das, was man im Fernsehen und auf Fotos sah, stets seltsam unwirklich.

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Die Panik, die Beklemmung, die Enge, die Gewalt tausender ineinander verkeilter Menschenkörper – die physische Realität all dessen ließ sich mit Digicams und Kameras einfach nicht einfangen. Vielleicht ist es dieses wahrhaft Unfassbare, was den Ereignissen, neben ihrer unermesslichen menschlichen Tragik, eine derart tiefe Wirkung verliehen hat: Was sich am 24. Juli in dem Tunnel vor dem alten Güterbahnhof abspielte, lässt sich höchstens erahnen, aus Zeugenaussagen ableiten, aus Polizeiberichten entnehmen, in den dunkelsten Ecken der eigenen Vorstellungskraft zusammensetzen. Tritt üblicherweise der Inhalt hinter den Bildern zurück, war es diesmal genau umgekehrt: Gerade die Gesichtslosigkeit der Geschehnisse verlieh ihnen ein derart dramatisches Antlitz.

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