Test

UA Fender '55 Tweed Deluxe

Lange bevor Leo Fender die Kultinstrumente Telecaster, Precision Bass und Stratocaster erdachte, baute der emsige Tüftler bereits Gitarrenverstärker. Die ersten Modelle erblickten 1946 das Licht der Welt. Sie bildeten den Grundstein für das 1955 erschienene Design 5E3 Deluxe, eine Legende in der Country-, Blues- und Rock-Szene. Universal Audio hat den Klassiker aufwendig analysiert und detailliert nachgebildet. Das Ergebnis ist zu der UAD-Plattform und dem Unison-System der Apollo-Interfaces kompatibel.

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Klanglich zeigt sich die Emulation deutlich vielseitiger als die Hardware. Drei Lautsprecher stehen zur Auswahl, im Einzelnen der originale Jensen P12R, der deutlich fülliger wirkende Celestion 25 Watt Greenback und der cremige, leicht düstere JBL D-120F. Weitere Sound-Anpassungen sind via Tone-Regler machbar. Zudem gibt es auf Höhen und Mitten fokussierte Line- sowie breitbandige Mikro-Eingänge, die man einzeln oder in Kombination nutzen kann. Sogar gegenseitige Beeinflussungen der hinterstehenden Schaltungen werden nachgestellt. Zur Abnahme des virtuellen Amps stehen zwei Kanäle mit Hochpassfilter, Lautstärke-, Pan- und Mute-Optionen bereit. Die Wege können von diversen, in zwei Positionen aufstellbaren Mikrofonsimulationen gespeist werden. Sie sind Shure SM57, Sennheiser MD 421, Royer Labs R-121, Beyerdynamic M160 und Neumann U67 nachempfunden. Die DSP-Belastung ist mit rund 70 Prozent eines Shark-Prozessors recht hoch.

Fazit
Der Fender '55 Tweed Deluxe bildet zwar nur einen Gitarrenverstärker nach, durch die verschiedenen Lautsprecher- und Mikrofonnachbildungen ist der Klangcharakter aber dennoch sehr variabel. Knackig-klare, leicht angeraute und hart verzerrte Ergebnisse sind gleichsam möglich. Der Sound ist extrem stofflich und hochauflösend, ein Fest für die Ohren.

Beat-Bewertung: 6 von 6 | Preis: 199 Euro

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