Bereits das schöne Wortspiel „Violence“ und der Untertitel „Extreme Violin Maneuvers“ verraten, was den Käufer der neuesten Kreation aus dem Hause Vir2 erwartet. Inspiriert von dem wegweisenden Avantgardekomponisten John Cage, der einem präparierten Piano eine Vielzahl spektakulärer Klänge entlockt hat, widmet sich Violence der kreativen Manipulation des Klangs einer Solovioline. Diese wurde bei den Aufnahmen auf vielfache Weise gezupft, geschlagen und mit Bogen, Schlägel, Essstäbchen, Gitarrenplektren oder feuchten Fingern angespielt.
Nach diesem wahnwitzigen Prozess, bei dem eine Fülle verschiedenster Klänge aus dem Instrument gewonnen wurde, wurden die Samples auf vielfältige Weise bearbeitet und durch ein Arsenal an Effektprozessoren gejagt. Das Ergebnis kann sich hören lassen: Auf den Anwender warten über achtzig einzigartige Klangprogramme, darunter atmosphärische Klänge der Kategorien „Melodic“ sowie „Pads and SFX“ und experimentelle Grooves, die zum Hosttempo synchronisiert werden. In der Kategorie „Drum Kits“ finden sich darüber hinaus perkussive Klänge, Glitches und Kratzgeräusche, die Violence zu einer echten Waffe für abgefahrene Rhythmuskonstrukte machen.
Jedes der Instrumente der 1,5 GB großen Klangbibliothek verfügt über maßgeschneiderte Bedienelemente. Dabei kann der Benutzer Einfluss auf den Lautstärkeverlauf und die Stereospreizung nehmen, den Klang mithilfe eines Tief- und Hochpassfilters bearbeiten und zwischen verschiedenen Layern überblenden. Eine gelungene Auswahl verschiedener Effekte rundet die Klangformungsmöglichkeiten ab.
Fazit
Wer traditionelle Orchesterklänge sucht, wird bei Violence nicht fündig. Stattdessen liefert die innovative Sample-Bibliothek ein großes Angebot frischer und origineller Sounds im Spannungsfeld zwischen organischen und elektronischen Klangwelten. Dabei kann man sich bei vielen der ungewöhnlichen Texturen und Klangmanipulationen kaum vorstellen, dass sie einer Violine entstammen.
