Test

Test: Vestax VCI-100MK2

Das Bessere ist des Guten Feind. Klar, dass auch Vestax an seinem Controller ständig Optimierungen vornimmt und mit dem VCI-100MK2 nun die nächste Generation ins Rennen um die DJ-Gunst schickt.

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Vor knapp vier Jahren überraschte Vestax die Fachpresse mit einer Neuausrichtung der Angebotspalette. Das erste Produkt, mit dem digitale DJs ohne Timecode-Steuerung in eine neue Ära des DJing begleitet wurden, war der DJ-USB-MIDI-Controller VCI-100. Die aktuelle Mark-2-Version glänzt nun vor allem durch zahlreiche Detailverbesserungen, die Beat akribisch unter die Lupe genommen hat.

Erkundungstour

Die Gehäuseabmessungen des VCI-100MK2 haben sich im Vergleich zum Vorgänger kaum verändert. Seine kompakten Maße beschränken sich auf eine Breite von rund 37 mal 27 Zentimetern. Bereits vorhandene Transporttaschen können bei einem Umstieg also beibehalten werden. Gedreht hat man bei Vestax allerdings an der Gewichtsschraube. Denn durch den neuen Materialmix aus Alu und Kunststoff wurde mehr als ein Kilo eingespart, wodurch insgesamt nur noch knapp zwei Kilo das Transportgepäck belasten. Über die Gewichtsreduktion werden sich vor allem Vielreisende freuen.

Das Layout der Bedienoberfläche und die Beschaffenheit der Bedienelemente wurden ebenfalls optimiert: Der Controller ist in drei Bereiche unterteilt und bietet zwei identisch ausgestattete Sektionen zur Steuerung von Software-Decks plus einen Mixerbereich. Die Empfindlichkeit der Jog-Räder lässt sich individuell anpassen. Gänzlich neu ist hingegen das interne Audiointerface, das zwei analoge Eingangs- und vier Ausgangskanälen besitzt. Auf der Rückseite finden sich die entsprechenden Ein- und Ausgänge als Cinch-Buchsen. Die Vorderseite des Controllers ist mit einer ¼-Zoll-Kopfhörerbuchse ausgestattet und bietet weitere Regler und Schalter zur Pegelsteuerung, Vorhörquellen-Auswahl und Anpassung der Crossfader-Kurve.

Praxis

Der Vestax VCI-100MK2 versteht sich dank USB-Port gleichermaßen mit Mac- und Windows-Rechnern. Entscheidet man sich für einen Windows-PC, sollte man das gewählte Prozessormodell beachten, denn Vestax empfiehlt ausdrücklich die Verwendung von Intel-CoreDuo-CPUs, da es mit Celereon-, Centrino-, Atom- und AMD-Modellen zu Komplikationen kommen kann. Nach einer schnellen Treiberinstallation kann sofort mit dem Einsatz des Controllers gestartet werden. Da Vestax den Controller zur Steuerung von NI Traktor Pro entworfen hat, haben wir für unseren Praxistest diese Software der mitgelieferten Traktor-LE-Version vorgezogen. In beiden Fällen muss man lediglich den VCI-100MK2-Audiokartentreiber auswählen und die serienmäßig beiliegende MIDI-Zuweisungsdatei laden – schon kann es losgehen!

Das neue Oberflächen-Design des Controllers erlaubt ein intuitives Zurechtfinden und lässt das Gerät schnell zu einem ständigen Begleiter zur Beschallung von Clubabenden werden. Die gummierten Drehregler lassen sich auch mit feuchten Fingern noch gut dosieren. Schade nur, dass die Potis zur Filtersteuerung keine Mittenrasterung besitzen, wodurch das Auffinden der Neutralstellung einfacher gelingen würde. Die Status-LEDs der Tasten helfen, auch in hektischen Live-Situationen den Überblick zu behalten. Die Jog-Räder reagieren sehr exakt auf ausgeführte Scratch-Manöver oder Backspins und lassen sich stufenlos in ihrem Drehwiderstand anpassen. Diese Funktion ist vor allem dann nützlich, um ein unbeabsichtigtes Bewegen der Tracks durch starke Vibrationen zu verhindern.

Per Kippschalter lässt sich der Bedienfokus der Decks umschalten, wodurch insgesamt vier Software-Decks und vier Effekteinheiten gesteuert werden können. In der Mitte des Controllers befindet sich ein Navigations-Joystick zum Laden von Songs. Ein leichtes Drücken stellt in Traktor Pro die Songbibliothek exklusiv dar und ermöglicht eine komfortable Songsuche für alle Bildschirmgrößen. Bewegungen nach oben oder unten dienen der Navigation und dem Transfer der Songs in die Decks. Der VCI-100MK2 erlaubt die vollständige Steuerung von NI Traktor Pro, wodurch ein zusätzlicher Mauseinsatz quasi überflüssig wird. Die Klangqualität des internen Audiointerface ist ordentlich und mit einem aktuellen Computer lassen sich niedrige Latenzzeiten realisieren.

Fazit

Die Neuauflage des Vestax VCI-100MK2 weiß zu gefallen. Die Neuerungen und Optimierungen stehen dem Controller sehr gut zu Gesicht und verbessern gegenüber der Vorversion in vielen Bereichen den Bedienkomfort spürbar. Preislich rangiert das Gerät an der Untergrenze der Profiliga und wurde damit aus Sicht der Redaktion vom Hersteller passend positioniert.

Bewertung
Name
Vestax VCI-100 MK2
Website
Pro
  • umfassende Fernsteuerung von Traktor Pro möglich
  • hochauflösende Jog-Räder …
  • … mit sehr exakter Steuerung
  • rutschfeste Drehregler
  • Audiointerface
  • geringes Gewicht
Contra
  • Filterpotis ohne Mittenrasterung
  • Empfohlen für CoreDuo-CPUs
Preis
713 EUR
Bewertung
(91%)
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