Mit ihrer fotorealistischen Oberfläche lässt die Softwareumsetzung des Tube-Tech CL 1B Optokompressors das Herz Freunde edler Röhrentechnik höher schlagen. Die bisher nur für TC Electronic PowerCore sowie Pro Tools TDM verfügbare Emulation ist nun auch als natives VST-, AU- und RTAS-Plug-in erhältlich, das sich im Mono- und Stereobetrieb nutzen lässt. Als Kopierschutz kommt ein separat zu erwerbendes iLok-Dongle zum Einsatz.
Der in Zusammenarbeit mit Tube-Tech entwickelte Dynamikprozessor zeigt sich klassisch parametrisiert, wobei verschiedene Attack/Release-Modi geboten werden. Während in der Fixed-Betriebsart für beide Parameter feste Werte eingestellt werden, können Sie die Attack- und Release-Zeit im Manual-Modus frei wählen. Des Weiteren gibt es eine Betriebsart mit einem fixen Attack- und einem variablen Release-Wert. Wie seinem Hardware-Vorbild wurde auch Softubes Kompressor eine Sidechain-Funktion und eine Anzeige für den Ein- und Ausgangspegel sowie die Pegelreduktion spendiert. Während viele Software-Kompressoren in Extremeinstellungen zu einem unangenehmen Klang tendieren, zeichnet sich der CL 1B auch in dieser Disziplin durch eine enorme Musikalität aus. Im Test stellte sich das erstaunlich vielseitige einsetzbare Dynamikwerkzeug als Geheimwaffe für knallige Drums heraus. Aufgrund der ungenauen Beschriftung sollte man sich bei der Einstellung der Parameter allerdings in erster Linie auf seine Ohren verlassen.
Fazit
Statt den Benutzer mit unzähligen Einstellmöglichkeiten zu überfordern, konzentriert sich auch die Software-Inkarnation des Tube-Tech CL 1B aufs Wesentliche: eine hervorragende Klangqualität sowie ein musikalisches Regelverhalten. Dank seines großen Regelbereichs erweist sich das Plug-in als leistungsfähiges Arbeitspferd fürs DAW-basierte Studio, das den charaktervollen Klang seines analogen Vorbilds eindrucksvoll nachempfindet und sowohl bei einer subtilen Dynamikbearbeitung als auch bei Effektkompression überzeugt.
