Test

Test: Serato Scratch Live 2.0

Serato begeistert seine treuen Anwender mit einer stetigen und kostenlosen Produktpflege. Traditionell werden alle registrierten Anwender des Digitalen-Vinyl-Systems zuvor zu einem öffentlichen Beta-Test eingeladen, um die offizielle Version so stabil und zuverlässig wie möglich zu machen. Da ein Versionssprung vor dem Komma immer wesentliche Änderungen mit sich bringt, durften wir diesmal besonders gespannt sein, was die neuseeländische Softwareschmiede zu bieten hat.

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Serato-Sratch-Live-Nutzer konnten bislang nur in Verbindung mit dem recht teuren Rane TTM-57SL Effekte direkt in Ihre Performance einbinden. Das neu integrierte DJ-FX-Plug-in behebt nun diesen Missstand und erlaubt die Nutzung von zwei Effekteinheiten mit jeweils bis zu drei hintereinander geschalteten Effekten. Wer Scratch Live mit einem Rane SL-3-Audiointerface kombiniert, kann einen dritten Plattenspieler oder CD-Player in das DJ-Setup integrieren und ein weiteres Deck mit Timecodemedien steuern.

Das Serato Playlist-Plug-in erlaubt das Veröffentlichen von Playlisten im Internet in Echtzeit oder nach einem Auftritt. Verschiedene Anzeigemodi ermöglichen eine Anpassung an die bevorzugte Arbeitsweise oder Anwendungssituation. Komfortabel lassen sich jetzt auch die Ansichten der Playlisten umschalten und bieten verschiedene Darstellungsarten der Albumcover. Neu hinzugekommene, „intelligente“ Playlisten können durch die Verwendung von Schlüsselwörtern erstellt werden und gestatten ein praxisgerechtes Anlegen und Ordnen von Songbibliotheken. Eine Verbesserung im Datenmanagement sorgt für eine problemlose Einbindung von Songs, die auf externen Festplatten gelagert sind.

Neues in der Anwendung

Direkt nach dem Starten von Scratch Live 2.0 fällt auf, dass die Programmoberfläche glücklicherweise nur in wenigen Details überarbeitet wurde und die gewohnte Nutzung ohne Umgewöhnung erfolgen kann. An der grundsätzlichen Aufteilung der Arbeitsbereiche hat man nichts geändert, aber eine Möglichkeit geschaffen, auf Wunsch schnell andere Ansichten einblenden zu können. Anwender haben nun die Option, das Wellenformdisplay von vertikal auf horizontal umzuschalten oder eine nahezu exklusive Darstellung der Songbibliothek zu erhalten. Sollen drei virtuelle Decks mit Timecodemedien gesteuert werden, so ist die Nutzung horizontaler Wellenformdarstellungen obligatorisch. Nach einer Aktivierung des Plug-ins „DJ-FX“ in den Programmeinstellungen stehen dem Nutzer vielseitig verschaltbare Effekte zur Verfügung, die sich unter anderem aus Delays, Echos, Flanger, Hall und Filter zusammensetzen. Ein sogenannter „Super Knob“ erlaubt ihre einfache Bearbeitung im laufenden Betrieb. Welche Parameter mit diesem Regler gesteuert werden, kann der Anwender selbst bestimmen und dabei auch mehrere in Kombinationen auswählen.

Alle Effekte lassen sich mit individuellen Einstellungen als Presets speichern und stehen zur direkten Auswahl zur Verfügung. Die Qualität dieser Klangbearbeiter ist sehr gut und auch die Auswahl der Algorithmen überzeugt. Um die Übersicht und das Arbeiten mit digitalen Musikstücken noch „natürlicher“ zu gestalten, wurden in Scratch Live mehrere verschiedene Modi zur Auflistung der Songs implementiert: Neben verschiedenen Listendarstellungen kann man auch auf eine große Covereinblendung umschalten. Zur besseren Handhabung von umfangreichen Songbibliotheken hat Serato virtuelle Plattenkisten, sogenannte „Smart-Crates“ erfunden, die automatisch anhand diverser Kriterien befüllbar sind. Neu hinzugefügte Songs sind auf diese Weise schnell auffindbar, aber auch tonhöhenspezifische Sortierungen sind möglich. Ein weiteres Plug-in namens „Serato Playlists“ erlaubt die Übermittlung von Songnamen, die in einem DJ-Set gespielt wurden, in einen geschützten Bereich auf der Serato-Webseite. Der Anwender kann hierbei entscheiden, ob diese Datenübertragung in Echtzeit oder zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen soll und wer diese Informationen einsehen darf.

Fazit

Erneut kann man der neuseeländischen Softwareschmiede Serato zu einem rundum gelungenen Update gratulieren. Die von vielen Anwendern lange ersehnten Effekte haben endlich Einzug in die Version 2.0 gehalten und wurden zudem sehr praxisfreundlich eingebunden. Auch die Ergänzung zusätzlicher Funktionen in den Playlisten weiß zu gefallen und macht das Produkt zu einer ansprechenden Lösung für professionelle Anwender. Gespannt schauen wir schon auf das kommende Update 2.1, das eine direkte Integration von Ableton Live durch „The Bridge“ mit sich bringen wird.

Bewertung
Name
Serato Scratch Live
Pro
  • flexibel nutzbare Effektsektion
  • schnell umschaltbare Ansichten
  • Dreideckbetrieb möglich
  • Update kostenlos
Preis
ab 892 Euro
Bewertung
(100%)
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