Test

Test: Rane Sixty-Eight

Bereits mit der Veröffentlichung von Scratch Live 2.0 zeigt Serato, welch hohen Stellenwert Produktpflege im Unternehmen genießt. Doch auch die Hardware des Technologiepartners Rane unterliegt einer stetigen Evolution, wie der neue Sixty-Eight eindrucksvoll beweist. Voraussetzung für den Betrieb des mit Steuersignalen betriebenen digitalen DJ-Systems Serato Scratch Live ist die Verwendung eines der beiden Audiointerfaces SL 1, SL 3 oder einer beiden Mixer TTM 57SL, MP-4.

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Der als fünfte Alternative hinzugekommen Rane Sixty-Eight erweitert diese Auswahl und kann sich aufgrund seiner Ausstattungsmerkmale deutlich von seinen Kollegen abheben.

Draufgeschaut

Der Rane Sixty-Eight steckt in einem Vollmetallgehäuse mit den typischen Maßen eines Clubmixers. Vier Kanalzüge in der Mitte der Geräteoberfläche dienen zum Mixen von analogen oder digitalen Klangquellen. Pro Kanal stehen Fader mit anpassbaren Kurven, ein ordentlich zupackender (Kill-)Equalizer und ein kombiniertes Tief-/Hochpassfilter zur Verfügung. Per Knopfdruck routet man die anliegenden Signale in eine flexibel nutzbare Effektschleife. Die optische Pegelüberwachung der Kanäle und der Ausgangssumme erfolgt anhand mehrfarbiger LED-Ketten. Zum Einschleifen von Mikrofonsignalen besitzt der Mixer zwei entsprechende Preamps mit folgendem Zweiband-Equalizer. Unterhalb der Mikrofonsektion wurde die als FlexFX bezeichnete Effektschleife positioniert. Taster dienen hier zur Auswahl der Effekte sowie der Effektquellen, ein kleines Display zeigt die Parameterwerte. An den rechten und linken Rändern des Sixty-Eight befinden sich Knöpfe und Drehregler, die für die Steuerung von Software-Funktionen vorgesehen sind.

Umgedreht

Die Rückseite offenbart die Anschlussvielfalt des Mixers, die sich aus zahlreichen analogen und digitalen Schnittstellen zusammensetzt. Das Ausgangssignal kann symmetrisch an eine Verstärkeranlage und ein Monitoringsystem weitergeleitet werden. Die Eingangssignale dürfen analog in Form von Phono- oder Linesignalen, alternativ auch als digitale S/P-DIF-Variante vorliegen. Für das Einschleifen externer Effekte ist der Sixty-Eight mit Monoklinken ausgestattet. Eine Besonderheit ist die doppelte Ausstattung des Geräts mit USB-Ports, die den simultanen Anschluss zweier Computersysteme erlaubt.

Angeschlossen

Gemeinsam mit der Installation von Scratch Live landen die zum Betrieb des Sixty-Eight benötigten Treiber auf der Festplatte des Rechners. Da die Software bereits vorkonfiguriert ist, kann der Einsatz des Mixers unmittelbar nach der Herstellung einer USB-Verbindung erfolgen. Als erster Mixer überhaupt erlaubt der Sixty-Eight die Verwendung von bis zu vier Decks in Scratch Live. Die Manipulation der Songs erfolgt dabei simultan mit vier Steuersignalmedien, die von Plattenspielern oder CD-Playern wiedergegeben werden. Aufgrund der doppelten Ausstattung mit UBS-Ports ist die Vierdecknutzung in einer beliebigen Aufteilung von zwei verschiedenen Computern aus möglich. In der Praxis ergeben sich durch diese Option viele neue Möglichkeiten: So ist es beispielsweise problemlos möglich, als DJ-Team mit zwei autarken Systemen zu arbeiten. Ein DJ-Wechsel kann dabei ohne großen Verkabelungsaufwand vollzogen werden, vorausgesetzt, beide verwenden Scratch Live.

Praxis

Die Arbeitsoberfläche des Sixty-Eight ist sehr übersichtlich gestaltet und wirft hinsichtlich der Bedienung nur wenige Fragen auf, die nicht ein kurzer Blick ins Handbuch abschließend klären könnte. Die seitlich angebrachten Steuerelemente sind je nach Verwendungszweck unterschiedlich beleuchtet und mit Beschriftungen versehen. Sie dienen zur Navigation in der Songbibliothek und zum Laden von Tracks. Per Knopfdruck kann eine Aktivierung und Speicherung von Loop- und Cue-Punkten erfolgen. Die sechs im Sixty-Eight enthaltenen Effekte sind praxisnah gewählt und lassen sich automatisch zur Geschwindigkeit des aktuell wiedergegebenen Songs synchronisieren. Alternativ oder in Kombination können in der gleichen Effektschleife die Effekte von Scratch Live oder die eines externen Effektgeräts zum Einsatz kommen. Dank cleverem internen Routing lassen sich alle Effekte vor ihrem Einsatz vorhören. Unliebsame Überraschungen bei deren Verwendung sind also ausgeschlossen. Alle Kanalfader können dem Crossfader nach eigenem Bedarf zugewiesen werden, ihre Faderkurven sind auf der Vorderseite des Mixers stufenlos anpassbar. Der Mixer weiß klanglich zu überzeugen und glänzt zudem durch seine solide, sehr gute Verarbeitung.

Fazit

Der Rane Sixty-Eight ist perfekt auf die Zusammenarbeit mit Scratch Live abgestimmt und eröffnet in dieser Konstellation bis dato unerreichte Einsatzmöglichkeiten. Er kann als professioneller Begleiter eines DJ-Teams ebenso genutzt werden wie als Festinstallation in einem Club. Zwar bewegt sich der aufgerufene Preis deutlich in der Oberliga dieser Gerätekategorie, lässt sich aber aufgrund der gebotenen Leistung durchaus rechfertigen.

Bewertung
Name
Rane, Serato Rane Sixty-Eight
Website
Pro
  • Vierdeckbetrieb mit zwei Computern möglich
  • flexible Effektsektion
  • sehr guter Klang
  • farbliche Zuordnung für eindeutige Bedienung
Contra
  • ambitionierter Preis
Preis
3331 EUR
Bewertung
(100%)
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