Test

Test: Pioneer DDJ-T1 & DDJ-S1

Lange hat sich Pioneer mit der Umsetzung eines DJ-MIDI-Controllers Zeit gelassen und präsentierte jetzt wie aus dem Nichts gleich zwei Geräte dieser Gattung. Klar, dass wir beide sofort auf Praxistauglichkeit geprüft haben.Pioneer konnte sich in den letzten Jahren in vielen Clubs dieser Welt mit Mischpulten und CD-Playern etablieren. Jetzt möchte der japanische Hersteller auch im Controller-Segment ein Wörtchen mitreden und bietet erstmals Geräte zur Steuerung von NI Traktor und Serato Itch an.

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Der Pioneer DDJ-T1 wurde zur Kombination mit der Berliner DJ-Software Traktor konzipiert und enthält eine spezielle Version dieses Programms. Das Gehäuse des anthrazitfarbenen Controllers ist beeindruckende 68 Zentimeter breit und rund 32 Zentimeter tief. Es ist in drei Bereiche unterteilt und setzt sich aus zwei Decksteuerungen und einer vierkanaligen Mischpultsektion zusammen. Die Decks sind mit zwei großen, berührungsempfindlichen Jog-Rädern, einem Pitchfader mit einem Regelweg von zehn Zentimetern und zahlreichen beleuchteten Tasten und Drehreglern ausgestattet. Zusätzlich findet man in beiden Decks einen horizontal verlaufenden und ebenfalls berührungsempfindlichen Bereich, der als „Needle Search“ bezeichnet wird. Oberhalb dieses Bedienelements wurde die Steuerung der Effekte untergebracht. Die Mixersektion ist mit Kanalfadern und einem Crossfader versehen und bietet Drehregler zur Steuerung des Equalizers. Zudem finden hier die Navigation in der Songbibliothek und das Laden von Musikstücken statt. Das interne Audiointerface des DDJ-T1 ist mit zwei Stereoausgängen und einem Stereoeingang ausgestattet. Das Hauptausgangssignal kann per Klinken- oder Cinch-Kabel abgegriffen und an eine Verstärkeranlage weitergeleitet werden. Zum Vorhören von Songs per Kopfhörer gibt es eine 6,3-Millimeter- und eine 3,5-Millimeter-Buchse. Der Eingang des Audiointerfaces kann mit einem Mikrofon oder einer Line-Pegelquelle belegt werden.

S1 im Visier

Der ganz in schwarz gehaltene DDJ-S1 ist mit identischen Gehäusemaßen versehen wie sein Geschwistermodell, unterscheidet sich aber hinsichtlich der Anordnung und Ausstattung der Bedienelemente. Er ist zur Steuerung von zwei Decks und Effekten in Kombination mit der DJ-Software Itch konzipiert, die dem Controller beiliegt. Der DDJ-S1 bildet genau dieses Anwendungsszenario ab und stellt dem Anwender Jog-Räder, Pitch-Fader, beleuchtete Tasten zum Setzen von Cue-Punkten und Loops in doppelter Ausführung zur Verfügung. Die „Needle Search“-Sektion ist ebenfalls vorhanden und zusätzlich wurden dem Controller zwei Bereiche zur Klangregulierung externer Signale spendiert. Die in der Mitte des DDJ-S1 verbaute Mixersektion besteht aus zwei Kanälen und beinhaltet Bedienelemente zur Kontrolle der Itch-Effekte. Zwei Anschlüsse auf der Ober- und Vorderseite des Geräts, die in Form von XLR- und 6,3-Millimeter-Buchsen ausgeführt sind, erlauben die Verbindung mit Mikrofonen. Ein zusätzlicher Eingang auf der Rückseite kann zur Zuspielung von Line-Signalen genutzt werden. Das Ausgangssignal lässt sich mittels XLR- oder Cinch-Kabel an eine PA senden und mit einem Kopfhörer vorhören.

Praxis

Beide Controller lassen sich mit wenigen Mausklicks nach der Installation der beiliegenden Software in Betrieb nehmen. Die Haptik der verbauten Bedienelemente ist ansprechend und entspricht dem gewohnt hohen Niveau des Herstellers. Die Geräte unterscheiden sich im Wesentlichen durch die unterschiedliche Optimierung der Bedienelemente auf die zu steuernde Software. Der DDJ-T1 erlaubt durch Umschalten der Decks die Kontrolle von bis zu vier Track-Decks in Traktor. Er beherbergt eine vierkanalige Mischpultsektion, die das simultane Mixen von vier Audiosignalen ermöglicht, aber leider ohne Pegelanzeige auskommen muss. Der DDJ-S1 kontrolliert zwei Decks simultan in der Software Itch und kommt fast ohne Doppelbelegungen aus. Beide Controller erlauben das Laden von Songs sowie das automatische oder manuelle Angleichen (Beatmatching) der Musikstücke. Die Jog-Räder der beiden Geräte reagieren außerordentlich exakt und erlauben Pitchbends und Scratch-Manöver. Mit dem Touch-Feld „Needle Search“ lassen sich Tracks zum Vorhören schnell durchsuchen. Alternativ kann die gewünschte Einstartposition ausgewählt werden. Mit Cue-Punkten, Loops und Effekten können DJ-Sets mit beiden Controllern ausgeschmückt und kreativ gestaltet werden. Die durchweg groß ausgeführten Bedienelemente haben uns bei diesem Test überzeugt, da sie vor allem Umsteigern eine gewohnte Arbeitsumgebung bieten. Die integrieren Audiointerfaces klingen ordentlich und liegen auf Augenhöhe mit den verbauten Produkten der direkten Mitbewerber. Die Gehäuse sind mit demontierbaren Füßen ausgestattet und erlauben im montierten Zustand eine Platzierung der Controller über einem tragbaren Computer.

Fazit

Mit dem DDJ-T1 und DDJ-S1 legt der japanische Hersteller zwei spezialisierte Controller für Traktor Pro und Itch vor, die sich nicht nur für anspruchsvolle, professionelle Anwender eignen, sondern auch genau zur rechten Zeit auf den Markt kommen. Denn zu keinem Zeitpunkt waren das Interesse und die Begeisterung für das digitale Auflegen größer als jetzt. Einmal mehr hat man bei Pioneer also alles richtig gemacht und es verstanden, den guten Ruf des Unternehmens erfolgreich auf die Sparte Digital-DJing zu übertragen.

Bewertung
Name
Pioneer DDJ-T1, DDJ-S1
Website
Pro
  • große Bedienelemente
  • sehr gut dosierbare Jog-Räder
  • übersichtlicher Aufbau
  • gut klingendes Audiointerface
Contra
  • keine Pegelanzeigen im Mixer (T1)
Preis
DDJ-T1: 1099 Euro DDJ-S1: 1299 Euro
Bewertung
(100%)
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