Test

Test: Oto Biscuit

Neu auf dem deutschen Markt ist die französische Hardwareschmiede Oto Machines, die mit dem „Biscuit“ nun ihr erstes Effektgerät vorlegt.

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Vornehmlich für DJs, Produzenten und Klangschrauber konzipiert, besteht der Biscuit im Wesentlichen aus einem steuerbaren A-D-Wandler, dessen Bits man separat mithilfe der beleuchteten Taster ein- und ausschalten oder invertieren kann. Was recht eintönig klingt, entfaltet in der Praxis ein enormes Kreativpotenzial, denn die fehlenden Bits in der Wandlung erzeugen sehr digital klingende Verzerrungen und Aliasing. Unabhängig davon lässt sich die Samplingrate stufenlos von 30 kHz auf 250 Hz herunterdrehen, was dem Signal noch mehr Leben raubt und nur noch ein schwaches, digitales Pulsieren übrig lässt.

Damit nicht genug, schließt sich ein analoges Multimodefilter an den digitalen Verzerrer an. Zur Auswahl stehen Hoch-, Band- und Tiefpass, jeweils zwischen 20 Hz und 15 kHz regelbar. Oto hat zwar eine Filterresonanz vorgesehen, dabei aber auf die Selbstoszillation verzichtet, damit der digitale Grundcharakter erhalten bleibt. Wem das noch zu langweilig ist, der klickt sich schnell noch einen der vier Digitaleffekte dazu, die technisch zwischen Bitcrusher und Filter liegen. Zur Wahl stehen ein Waveshaper mit fünf Kennlinien plus drei synthetischen Wellen sowie Delay, Pitchshifter und Step-Filter. Letzterer kann sich bis zu acht Cutoff-Werte „merken“ und temposynchron zur MIDI-Clock abspielen. Klar, dass der Biscuit stereo arbeitet und vollständig midifiziert ist.

Fazit

Eine verrückte kleine Kiste ist das, die von Frankreich aus die Studios und DJ-Kanzeln erobern möchte. Ihren kalten, digitalen und extrem obertonreichen Klang muss man freilich mögen. Gut, dass man jederzeit filtern und dank Mix-Regler mit dem Originalsignal mischen kann. Wem aber Fuzz und Distortion noch zu weich klingen, der wird den Biscuit lieben.

Bewertung
Name
Oto Biscuit
Preis
529 EUR
Bewertung
(91%)
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