Test

Test: Numark NS7FX

Für die Kombination aus dem DJ-Controller Numark NS7 und der Software Serato Itch gibt es jetzt die Effekterweiterung NSFX. Wir haben kurzerhand das gesamte Paket für Sie auf die Probe gestellt.

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Die meisten DJ-Applikationen bieten ein offenes Konzept und lassen sich mit einer nahezu beliebigen Kombination aus Audiointerface und Controller betreiben. Für seine Software Itch hat der neuseeländische Hersteller Serato einen anderen Weg gewählt und erlaubt nur dedizierten Komponenten die Kooperation. Numark zählt zu dem Kreis der Auserwählten und bietet mit dem NS7 einen recht eigenständigen Controller an. Da in der ursprünglichen Fassung von Itch keine Effekte vorgesehen waren, diese jetzt aber nun doch Einzug gehalten haben, entwickelte Numark eine Erweiterungslösung für den NS7. Der ausschließlich zur Steuerung der Effekte entworfene Controller NSFX kann von Besitzern des NS7 separat erworben werden. Alternativ bietet Numark beide Komponenten in einem Paket als NS7FX an.

NS7 ausgepackt

Der NS7 bezieht bereits durch seine ausladenden Dimensionen und sein stattliches Gewicht Position und möchte vor allem professionelle Anwender ansprechen. Sein Gehäuse vereint zwei separat nutzbare Decks mit jeweils sieben Zoll großen motorgetriebenen Plattentellern. Kreative Funktionen wie das Einfangen von Loops und das Speichern und Abrufen von Cue-Punkten können in diesem Bereich direkt aufgerufen werden. Zwischen den beiden Decks befindet sich eine zweikanalige Mischpultsektion. Diese ist ausgestattet mit Bedienelementen zur Steuerung eines Dreibandequalizers, von Kanal- und Crossfadern sowie der Navigation in der Songbibliothek. Das interne Audiointerface ermöglicht die Wiedergabe der beiden virtuellen Decks und stellt das gemixte Signal in symmetrischer und unsymmetrischer Form auf der Rückseite des NS7 zur Verfügung. Ein direkter Anschluss an eine Beschallungs- und Monitoranlage wird dadurch möglich, das Zwischenschalten weiterer Komponenten hingegen überflüssig.

NSFX angedockt

Der NS7 beherbergt eine rückseitige Montagemöglichkeit für einen zum Lieferumfang gehörigen Notebookständer. Mit dieser stabilen Halterung erfolgt die Integration des erwähnten Effektcontrollers NSFX in das Gesamtsystem. Die Stromversorgung und Kommunikation mit der Software erfolgt durch eine USB-Verbindung.

Praxis

Die Installation der Serato-Numark-Kombination ist mit wenigen Mausklicks und Kabelverbindungen erledigt. Aufgrund der weitreichenden Verzahnung von Hard- und Software kann mit dem Einsatz des Systems sofort begonnen werden. Nahezu alle Programmfunktion sind mit dem Controller intuitiv abrufbar, wodurch die Verwendung der Computermaus während eines Auftritts überflüssig wird. Das Laden von Songs findet in einer speziellen Sektion im Mixerbereich des NS7 statt. „Stripsearch“-Felder auf beiden Seiten des Controllers erlauben das schnelle Durchfahren eines Musikstücks mit einem Finger. Die gelungene Motorsteuerung und die Verwendung von großen Bedienelementen gewährleisten das Mixen und Scratchen von Songs analog zum Auflegen von Vinyls und CDs. Die optischen Hilfestellungen in Form von farblich kodierten Transienten sowie die großzügige horizontale Wellenformdarstellung in der Software runden das durchdachte Konzept weiter ab.

Mit dem Anschließen des NSFX erfolgt die Einblendung und Aktivierung der Effektsektion in Itch. Die Auswahl der Effekte, die sich unter anderem aus Flanger, Delays und Filtern zusammensetzt, erfolgt mittels des FX-Select-Potis, ihre Hinzumischung hingegen mit einem Fader. Die leicht erhöhte Positionierung des Zusatzcontrollers hinter dem NS7 sorgt für eine nahtlose Einbindung. Das Gesamtsystem lässt sich in Kombination mit einem aktuellen Computer mit einer fabelhaft niedrigen Latenz von lediglich einer Millisekunde ohne digitale Aussetzer betreiben.

Während unseres intensiven Tests ergaben sich trotz massiven Einsatzes aller zur Verfügung stehenden kreativen Funktionen keinerlei Störungen. Einzige kosmetische Unschönheit ist der relativ laute Lüfter des NS7, der aber durch das Starten der Musikwiedergabe im Club übertönt wird.

Fazit

Die Controller-Software-Kombination ist rundum gelungen und kann Anwendern aus dem professionellen Lager bedenkenlos empfohlen werden. Die Steuerung digitaler Musikstücke erfolgt maximal authentisch und die hinzugekommene Effekterweiterung komplettiert das Paket in kreativer Hinsicht. Der von Numark aufgerufene Preis wird sicherlich keine Spontankäufer akquirieren, rechtfertigt sich aber voll und ganz durch das Gebotene.

Bewertung
Name
Numark NS7FX
Pro
  • sehr gut aufeinander abgestimmtes Gesamtpaket
  • robuster Controller mit großen Bedienelementen
  • authentische Steuerung digitaler Musikstücke
  • stabile Software
  • gute Integration des Effektcontrollers
  • sehr niedrige Latenzzeiten
Contra
  • lauter Lüfter am NS7
Preis
NS7: 1649 Euro; NSFX: 209 Euro; NS7FX: 1799 Euro
Bewertung
(100%)
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