Test

Test: Novation Nocturn Keyboard

Endlich ist alles Wichtige in einem Controller vereint: eine solide Tastatur, Potis, Pads, DAW-Taster sowie ein fairer Preis. Und das mächtige Automap sorgt für die nötige Intelligenz.

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Bereits im kleinen Nocturn verpackte Novation das bewährte Automap-Konzept in einem kompakten Desktopgerät und stellte seinen Über-Controllern der SL- und Compact-Serie einen preiswerten Helfer für das Heimstudio zur Seite. Basierend auf diesem Ansatz wertet der Hersteller im Nocturn 49 die Idee nun durch Triggerpads, Fatar-Tastatur und vor allem eine neue Automap-Software deutlich auf.

Überblick

Wie schon der kleine Bruder, stecken auch die Keyboardcontroller Nocturn 25 und Nocturn 49 in einem stabilen, sauber verarbeiteten Kunststoffgehäuse. Das Gerät wird – bei sonst identischer Ausstattung – wahlweise mit 25 oder 49 Tasten angeboten. Zum Einsatz kommt eine „Fast-Touch“-Tastatur des italienischen Herstellers Fatar mit Anschlagdynamik und Aftertouch, deren Qualität und Spielgefühl man als durchschnittlich bezeichnen kann.

Der eigentliche Controller-Teil besteht aus acht Endlosdrehreglern mit 11-Segment-LED-Ring zur Anzeige der im Plug-in eingestellten Parameterwerte sowie acht beleuchteten Tastern. In Ergänzung zur bis dahin bekannten Nocturn-Ausstattung hat Novation neben der erwähnten Tastatur nun auch acht anschlagdynamische Triggerpads spendiert, die beispielsweise Drumsamples oder One-Shot-Phrasen in einem Softsampler abfeuern oder die man zur Programmierung von Beats nutzen kann. Ähnlich der Akai MPC setzt auch Novation beim Nocturn Keyboard auf feste Pads mit klarem Druckpunkt, die nach Ansicht der Redaktion für ein präzises Spiel unerlässlich sind. Neu sind – neben zwei Oktavtastern zum Transponieren des Keyboards – auch sechs DAW-Transporttaster für die Funktionen Start, Stopp, Aufnahme, Vor- und Rücklauf sowie Cycle, die man auf Wunsch auch aber auch mit anderen Funktionen belegen kann. Hinzu kommen noch acht Taster zur Navigation in Automap, die wir uns gleich noch näher anschauen wollen.

Installation

Die Installation des Nocturn Keyboard und der Automap-Software ist schnell erledigt. Angeschlossen und mit Strom versorgt wird das Gerät ausschließlich durch die USB-Schnittstelle. Sollte der Port am Rechner die erforderliche Leistung nicht liefern, bleibt nur der Griff zum USB-Hub, denn eine Buchse für ein externes Netzteil ist nicht vorgesehen. Die Installation des eigentlichen USB-Treibers und Automap-Servers verläuft unter Windows und Mac OS X reibungslos, sodass der Controller nach wenigen Minuten betriebsbereit ist.

Automap 3.3

Das Herzstück von Novations Controller-Konzept ist die unter dem Begriff Automap bekannte Technologie zur automatischen Zuordnung und Verwaltung von MIDI-Controllern innerhalb einer Softwareumgebung. Der Automap-Server, der immer im Hintergrund aktiv ist, klinkt sich dafür in die jeweilige Hostsoftware ein und verteilt die Automationsparameter der Plug-ins auf die passenden Bedienelemente. In der Praxis ergibt sich dabei meist auf Anhieb eine studiotaugliche und sinnvolle Belegung des Controllers, sodass man nur selten manuell nacharbeiten muss. Für viele kommerzielle Programme und Plug-ins existieren darüber hinaus fertige Vorbelegungen. Sind nicht genug Bedienelemente vorhanden, legt Automap weitere Parameterseiten an, die am Controller mit Cursortasten durchgeblättert werden. Mithilfe der acht Navigationstasten des Nocturn lässt sich durch die Menüs des Automap-Servers steuern. Die Plug-ins werden dafür vom Anwender in vier Kategorien (Effekt, Instrument, Mixer und User) sortiert und deren Parameter in einer virtuellen Übersicht durch Antippen eines der berührungsempfindlichen Drehregler schnell in den Vordergrund gebracht.

Als besonders praktisch erweist sich der so genannte „Speed Dial“ – ein Universalcontroller, der seine Daten an jedes Element sendet, über dem der Mauszeiger gerade steht. Dadurch lassen sich auch Parameter steuern, die sich noch nicht in der Controllermap befinden.

Eine spürbare Vereinfachung des Studioworkflows brachte bereits das Update auf Automap 3.0 [1]. Die Version 3.3. glänzt hingegen weniger durch neue Funktionen, als vielmehr durch wichtige Optimierungen in der Kommunikation mit Reason, Record, Logic 9 und dem neuen Ableton-Controller Launchpad.

Fazit

Novation ist eine gute Kombination aus solide verarbeitetem Einspielkeyboard und Controller mit DAW-Funktion gelungen, die gerade das budgetorientierte Heimstudio wesentlich bereichern kann. Denn wer auf die üppige Funktionsvielfalt der SL-Controller verzichtet, erhält mit Nocturn 25 oder 49 einen praktischen Studiohelfer und dazu noch die vollwertige Steuersoftware Automap 3.3 Pro, die bei der Arbeit mit virtuellen Effekten und Instrumenten eine spürbare Erleichterung darstellt. Viele Detailverbesserungen helfen, das organisch gewachsene Konzept weiter zu verbessern und machen die beiden Keyboards zu einem wertvollen Begleiter auf der Bühne oder im Studio.

Bewertung
Name
Novation Nocturn 25/49
Pro
  • flexibles Konzept
  • einfache Installation
  • solide Hardware
  • automatische Zuordnung durch Automap 3.3
Preis
Nocturn 25: 225 Euro; Nocturn 49: 299 Euro
Bewertung
(100%)
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