Test

Test: Mixed in Key 6.1

Die Tonhöhenanalyse-Software Mixed in Key gilt als Wegbereiter für das harmonische Mixen. Viele DJ-Software-Hersteller bieten diese Funktion mittlerweile als integralen Bestandteil ihrer Auflegelösung an. Wird der Pionier jetzt in den Ruhestand geschickt?

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Harmonisches Mixen lässt sich in Verbindung mit digitalem Auflegen besonders gut umsetzen, da DJs jederzeit einen komfortablen Zugriff auf alle relevanten Songinformationen haben und die Tonhöhe von Songs gezielt steuern und berücksichtigen können. Wichtig für ein gutes Mixergebnis ist eine treffsichere Analyse – kann Mixed in Key hier überzeugen?

Softwareaufbau

Mixed in Key wird als eigenständiges Programm auf einem Mac oder PC ausgeführt und analysiert die Tonhöhe, das Tempo und den Energiegehalt von Songs. Die Software ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Das Import-Fenster erlaubt das Hinzufügen von einzelnen Songs oder eines kompletten Ordners und auch der Zugriff auf eine iTunes-Mediathek ist möglich. In der Songsammlung lassen sich die Musikstücke nach verschiedenen Sortierkriterien anordnen und Songs mit der gleichen Tonhöhe exklusiv einblenden. Zur Verwaltung der Tracks können Playlisten angelegt werden und auch die Wiedergabe ist ohne zusätzliche Software möglich. Zur Überprüfung der Tonhöhenanalyse ist Mixed in Key mit einem spielbaren Klavier ausgestattet, das sogar per externer MIDI-Tastatur angeschlagen werden kann. Im Konfigurationsfenster gibt es zahlreiche Einstellungsoptionen, mit denen festgelegt wird, wie das Schreiben der Analysedaten in die Song- Tags erfolgt. Des Weiteren finden sich hier Tipps und Einstellungshinweise für den späteren Datenaustausch mit der präferierten DJ-Software.

Testlauf

Mixed in Key lässt sich bequem mit Songs füllen und startet unmittelbar nach dem Hinzufügen mit dem Analysevorgang. Die ermittelten Daten lassen sich bei Bedarf manuell bearbeiten und so eventuell falsch ermittelte Tempi oder Songangaben korrigieren. Gut gefallen hat uns das integrierte Klavier, mit dem die Tonhöhe verifiziert werden kann. Um die Tonhöhenangabe ohne allzu großes musiktheoretisches Hintergrundwissen in einem DJ-Mix oder für einen Mashup nutzen zu können, wurde das Camelot Easy Mixing Wheel hinterlegt, bei dem es sich um eine vereinfachte Darstellung eines Quintenzirkels handelt. Das Wheel verwendet Zahlen und Buchstaben, die anstelle von Tonarten auf einem Kreis angeordnet sind. Der Kreis beinhaltet zwölf Zahlen und die Buchstaben A und B. A steht für Dur und befindet sich im Inneren des Kreises, B repräsentiert Moll und ist auf dem äußeren Ring untergebracht. Ein harmonischer Mix ergibt sich durch das Mixen von Songs mit direkt benachbarten Zahlen- und Buchstabenkombinationen. Wer es noch fortschrittlicher angehen möchte, kann neben der Tonhöhe auch dem Energielevel eines Songs eine Beachtung schenken und somit eine perfekte Dramaturgie für eine Live-Darbietung ausarbeiten. Durch das Einlesen der Tag-Informationen in DJ-Programmen wie Traktor, Serato DJ, aber auch in das Vorbereitungstool für CD-Player Rekordbox können die Tonhöheninformationen in der Praxis genutzt werden.

Vergleich

Zahlreiche DJ-Programme bieten mittlerweile eine eigene Tonhöhenerkennung, die Bestandteil des Songanalysevorgangs ist und somit die Relevanz einer Standalone-Lösung wie Mixed in Key in Frage stellen könnten. Wir haben für einen Vergleichstest Traktor, Rekordbox, Djay und Cross herangezogen und alle mit den gleichen Songs aus unterschiedlichen EDM-Genres bestückt. Vorweg sei noch angemerkt, dass eine eindeutige und treffsichere Bestimmung der Tonhöhe eines Songs nicht immer möglich ist. Ein Grund dafür kann darin liegen, dass sich die Produzenten der Tracks nicht immer streng an musikalische Grundlagen halten oder dass es innerhalb eines Songs zu einem Tonartwechsel kommt. Als klarer Sieger dieses direkten Vergleichs konnte sich Mixed in Key gegen allen anderen Mitstreiter behaupten. Die Programmierer dieses Tools spielen den über die letzten Jahre gesammelten Erfahrungsschatz aus und überzeugen auf ganzer Linie mit einer sehr hohen Treffsicherheit. 

Fazit

Mixed in Key ist nach wie vor eine Bank, wenn es um die Bestimmung von Tonhöhen in Musikstücken geht. Die jahrelange Erfahrung, die hinter diesem Produkt steht, manifestiert sich in einer sehr hohen Treffsicherheit und einem großen Nutzwert für das harmonische Mixen. Die parallel erfolgende Ermittlung des Energiewerts eines Songs erlaubt eine Verfeinerung, um DJ-Mixe noch perfekter ausgestalten zu können. DJs, die tonal stimmige Mixe oder Mashups in ihren Liveshows abliefern möchten, sollten sich dieses Werkzeug zulegen.

Bewertung
Name
Mixed in Key Mixed in Key 6.1
Pro
  • sehr gute Tonhöhenerkennung
  • einfache Bedienung
  • Kontrolle mit integriertem Klavier möglich
  • Berechnung des Energiewerts
  • verschiedene Speicheroptionen der Tonhöhenergebnisse
Preis
58 USD
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