Test

Test: GLP Volkslicht

Die LEDs sind aus der Veranstaltungswelt nicht mehr wegzudenken. Auch Moving Heads als reine Beleuchtungsgeräte sind immer verbreiteter. Grund genug also, sich das neue Volkslicht einmal genauer anzusehen.Der renommierte Hersteller GLP produziert den Impression, einen Moving Head, den man aus nahezu allen Fernsehsendungen kennt. Mit dem Volkslicht möchte man nun eine günstige Alternative zum kleineren Preis bieten. Grund genug für uns, das Gerät zu testen, denn ein kleiner Preis bei gleichem Effekt hört sich gut an.

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Das Volkslicht verfügt über sechzig Luxeon-Rebel-LEDs, davon 21 grüne, 21 blaue und 18 rote. Die LEDs haben laut GLP eine Lebensdauer von 50.000 Stunden. Das Gerät wird standardmäßig mit einer 10-Grad-Optik ausgeliefert, alternativ bekommt man aber eine 25-Grad-Optik zum Austausch. Besonders fällt das Design des Lüfters auf der Rückseite der LED-Platte auf, das sich ergonomisch in das Gesamtbild einfügt. Die Basis ist äußerst klein und filigran. An deren Front befindet sich das Display, über das alle Funktionen, darunter auch die DMX-Einstellungen zu bedienen sind. Es gibt zwei handliche Griffe, die es einfach machen, das Leichtgewicht mit nur acht Kilo zu tragen. Alternativ zur einzelnen Truss-Schelle kann das Volkslicht mit zwei Schellen für schräge Aufhängepunkte ausgestattet werden. Leider kann man nicht jede beliebige Schelle eindrehen, sondern muss die von GLP gelieferten Schrauben nutzen.

Das Gerät ist mit einem dreipoligen DMX-Ein- und -Ausgang ausgestattet, beide nach hinten wegführend. Dazwischen befindet sich eine Öse für ein Sicherheitsseil. Nach dem Einschalten führt das Gerät einen sehr leisen Reset durch, der erste Pluspunkt. Sehr positiv aufgefallen ist auch, dass das Gerät extrem schnell arbeitet und exakt Positionen erreicht, trotzdem aber langsame Fahrten komplett ruckelfrei erledigt.

Einrichten

Das Volkslicht bietet zwei DMX-Modi zur Auswahl. Dazu gehören der Normal-Modus mit 13 Kanälen und ein Compressed Mode mit zehn Kanälen, wobei hier lediglich die vorprogrammierten Bewegungen wegfallen. Die DMX-Adresse ist schnell und bequem eingestellt, und das Menü bietet im gleichen Zug einige geschickte Helfer bei der Einrichtung. Man kann beispielsweise die aktuelle Temperatur für Base und Kopf auslesen oder auch das Verhalten bei einem DMX-Signalverlust einstellen. Zusätzlich kann man bequem jede Funktion in einem manuellen Modus ohne DMX-Signal einstellen und beeinflussen, selbst ein Weißabgleich ist möglich.

Bedienung

Wir haben das Gerät im DMX-Modus getestet und müssen positiv erwähnen, dass alle Funktionen sehr genau und erstaunlich schnell arbeiten, was nicht sonderlich verwunderlich ist, berücksichtigt man das geringe Gewicht. Das Volkslicht fährt somit Pan bis zu 660 Grad und Tilt bis zu 300 Grad in sauberen 16 Bit ab. Bis auf die geringere LED-Anzahl steht das Volkslicht seinem großen Bruder Impression also in nichts nach.

Stand-alone-Modus

Wie schon erwähnt, besitzt das Volkslicht die Möglichkeit, dass man über die manuelle Parametereinstellung im Menü diverse Bewegungsmuster samt Geschwindigkeit und Farbe einstellen kann. Das reicht auf jeden Fall, um das Gerät als Dekorationslicht im Hintergrund zu benutzen, jedoch müssen wir als Minuspunkt feststellen, dass es kein Mikrofon gibt, folglich auch keinen wirklichen Sound-to-Light-Modus.

Heligkeit

Wir haben das Gerät parallel mit Washlights von verschiedenen Herstellern getestet und konnten in allen Farben keinen Helligkeitsunterschied feststellen. Rein subjektiv erschienen die Farben sogar wesentlich satter und intensiver. Lediglich in Weiß war das Volkslicht den Entladungslampen unterlegen. Durch die zwei verschiedenen Optiken kann das Volkslicht sowohl als Frontbeleuchtung mit 25 Grad als auch als Beamlampe mit 10 Grad benutzt werden.

Die Durchsetzungskraft der additiven Farbmischung lässt das Volkslicht auch wunderschöne Effekte trotz diverser PAR-Scheinwerfer realisieren. Die Mischung aus Volkslicht und Spots ergibt sehr schöne und abwechslungsreiche Effekte auf der Bühne.

Fazit

Das Volkslicht ist kompakt, sehr genau in allen Funktionen und sehr ruhig. Wer also einen farbsatten Beam oder ein professionelles Frontlicht erzeugen, jedoch nicht zu viel Geld in die Hand nehmen möchte, ist mit dem Volkslicht prima bedient. Auf einem Preisniveau ab 1400 Euro ist es dank seiner Leistungsfähigkeit eine echte Alternative zu teuren und großen Washeffekten. Trotz seiner vielen Pluspunkte bleibt aber ein kleines Minus, denn eine Sound-to-Light-Steuerung sucht man vergeblich. Für den günstigen Preis und den tatsächlichen Anwendungsbereich des Gerätes ist das aber auch nicht zwingend nötig. Sollte man also wenig Platz für den Transport haben und wenig Strom vor Ort, gibt es wohl kaum eine bessere Wahl.

Bewertung
Name
GLP Volkslicht
Website
Pro
  • sehr helle Luxeon-Rebel-LEDs
  • leicht, kompakt
  • geringer Stromverbrauch
  • additive Farbmischung
  • sehr leise und genau
Contra
  • kein Sound-to-Light-Modus
Preis
1400 EUR
Bewertung
(91%)
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