Test

Test: Allen & Heath Xone:DX

Die DJ-Software Serato Itch ließ sich lange Zeit ausschließlich in Kombination mit zwei Geräten von Numark und Vestax betreiben. Durch den Xone:DX kommt nun ein neuer Bewerber ins Spiel.

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Serato Itch versteht sich als Schwesterprogramm des Digitalen-Vinyl-Systems „Scratch Live“ und fristete aufgrund seiner Exklusivbindung an dedizierte Hardware bisher eher ein Schattendasein. Durch die Erweiterung dieses geschlossenen Konzepts und die Unterstützung neuer Produkte öffnet sich die neuseeländische Softwareschmiede nun auch anderen Herstellern. Mit Allen & Heath wurde ein Partner gefunden, der eine lange Tradition im Mischpultbau vorzuweisen hat und auch im DJ-Mixer- und Controller-Bereich einen sehr guten Ruf genießt.

Draufgeschaut

Befreit man den Xone:DX aus seiner schicken Verpackung, fällt sofort sein transport- und reisefreundlicher Formfaktor ins Auge. Der mittlere Teil der Geräteoberfläche beinhaltet eine vollständig ausgestattete, vierkanalige Mixersektion. Gummierte Drehregler dienen zur Steuerung der Equalizerbänder. Kanal- sowie Crossfader übernehmen die Lautstärkeregelung. Mehrfarbige LED-Ketten unterstützen die optische Pegelüberwachung und helfen bei der Aussteuerung eines Mixes. Links und rechts der Mischpultsektion liegen die beiden identisch aufgebauten Controller-Bereiche. Sie dienen zur simultanen Steuerung zweier Decks und Effekte in Itch. Auf der Vorderseite ist der Xone:DX mit Kopfhörerausgängen und Mikrofoneingängen ausgestattet. Rückseitig finden sich analoge Eingänge zum Anschluss von Line- und Phonosignalen, die durch die Software durchgeleitet werden. Außerdem sorgen Ausgänge im Cinch- und XLR-Format für die Verbindung mit Verstärkern oder kompakten PA-Systemen. Ein MIDI-Duo übernimmt die Kommunikation mit weiteren Controllern. Der Datenaustausch mit einem Mac- oder Windows-Rechner erfolgt mittels USB-Schnittstelle. Das zum Lieferumfang gehörige Netzteil dient der Spannungsversorgung.

Installiert

Das Herzstück dieses Komplettpakets, die Software Serato Itch, liegt bei Auslieferung des Xone:DX in der Version 1.6 vor und unterstützt nun erstmals vier Decks. Den neuseeländischen Programmierern ist es dabei gelungen, deren Anordnung so zu gestalten, dass selbst bei Verwendung eines Dreizehnzoll-Monitors keine Platznot entsteht. Im Gegensatz zu den meisten DJ-Programmen findet die Songauswahl in Itch im oberen Teil des Programmfensters statt, die Einblendung mixspezifischer Parameter in der unteren Hälfte. Auf Bedienelemente wie Equalizerpotis oder Fader wurden bewusst verzichtet, da diese durch die Hardware des Xone:DX abgebildet werden und ihre Einstellungen am Gerät ablesbar sind. Neben den horizontal angeordneten Wellenformdarstellungen findet der Anwender auch Informationen über das Songtempo und die eingestellten Effektparameter.

Ausprobiert

Dass die Kombination aus Xone:DX und Itch einem durchdachten Kooperationskonzept beider Hersteller entstammt, erkennt man bei dieser Umsetzung von der ersten Minute an. Alle Hard- und Software-Komponenten sind eng miteinander verzahnt, und eine zusätzliche Konfiguration seitens des Anwenders ist nicht notwendig. Ein erster Mixversuch kann somit unmittelbar nach der Installation der Software und der USB-Verbindung des Controllers erfolgen. Der in der Mitte des Xone:DX untergebrachte Drehregler hilft bei der Songauswahl, die direkt daneben platzierten Tasten erlauben die Navigation in Playlisten und Ordnern. Itch analysiert die Songs seit der Version 1.6 mit einem neuen Algorithmus und liefert dadurch noch exaktere Ergebnisse als sein Vorgänger. Die auf Wunsch aktivierbare Sync-Funktion ermöglicht ein völlig autonomes Beatmatching und erlaubt das fehlerfreie Mixen mit bis zu vier Decks. Der Xone:DX kann zur simultanen Steuerung von zwei Decks verwendet werden und bietet den Zugriff auf alle vier Decks per Umschalter. Neben den üblichen DJ-Funktionen sind auch Zugriffe auf die beiden Effektprozessoren sowie das Einfangen von Loops und das Setzen von Cue-Punkten möglich. Jogräder erlauben Spulvorgänge oder steuern Pitchbefehle.

Fazit

Der Allen & Heath Xone:DX bildet zusammen mit Itch eine sehr gut aufeinander abgestimmte Einheit. Das Mixen mit bis zu vier Decks wird zu einer wahren Freude und kreative DJ-Sets lassen sich spielend umsetzen. Preislich bewegt sich das Paket im Rahmen der professionellen Mitbewerber.

Bewertung
Name
Allen & Heath Xone:DX
Pro
  • gut aufeinander abgestimmtes Paket
  • klares Bedienkonzept
  • sehr gute Verarbeitungsqualität
  • erlaubt Zugriff auf vier Decks
Preis
907 EUR
Bewertung
(100%)
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