Test

Synapse Audio The Legend: Der ultimate Minimoog-Klon im Test

Synapse Audio The Legend ist die Emulation des wohl größten Klassikers der Synthesizer-Geschichte, dem Minimoog Model D von Bob Moog. Der Entwickler will diesen Kollos 1-zu-1 nachempfunden und mit sinnvollen Extras aufgehübscht haben. Doch brauchen Musiker noch einen Minimoog-Klon?

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Der Minimoog Model D hat das Synthesizer-Design maßgeblich beeinflusst. Kein Wunder, denn der Minimoog ist in seiner Bedienung unschlagbar einfach und dennoch flexibel. Drei Oszillatoren inklusive Rauschgenerator sorgen für den Grund-Sound und nehmen ihren Weg durch ein resonanzfähiges Ladder-Filter, dessen Klangformung als warm und äußerst musikalisch gilt. Knackige Hüllkurven für den Verstärker und das Filter bringen Bewegung ins Spiel. Zudem erlauben sie das Erstellen von wuchtigen Kickdrums, schmatzenden Bass-Klängen, scharfen Leads oder auch sanft einschwingende Flächen. Kurzum: Das Besteck für Brot-und-Butter-Klänge stellt der Minimoog und damit auch The Legend allemal bereit.

Synapse Audio The Legend - Majestätischer Klang

Bereits beim ersten Anspielen wusste The Legend zu überzeugen, denn die klangliche Tiefe und das organische Gesamtbild sind einfach nur brillant. Das Filter kann butterweich klingen oder mit aufgedrehter Resonanz und bei vollem Drive knüppelhart durchdrehen. In Verbindung mit der Oszillator-Modulation verlässt The Legend die harmonische Seite und kehrt mit glockig-metallischem Charme zurück. Aber auch einfachste Dreieck-Sounds klingen weder langweilig noch abgenutzt, denn sie enthalten immer eine Portion Eigenleben. Warum der Minimoog Model D so berühmt geworden ist, erschließ sich einem spätestens nach kurzem Herumexperimentieren mit The Legend, denn den originalen Klangcharakter fängt der Neuling erstaunlich gut ein.

Extras

Zum großen Vorteil der Anwender hat Synapse Audio seinen puristischen Ansatz nicht ganz verfolgt und sinnvolle Funktionen integriert, die das Original nicht besitzt. So lässt sich The Legend vierfach polyfon oder unisono spielen, was bei diesem herausragenden Klang besonders spannend ist. Ob vielschichtige Pads oder einfache Akkorde, Mehrstimmiges erledigt The Legend mit Bravour. Ebenfalls als Bonus hinzugekommen sind die beiden Effekte Reverb und Delay, deren Feineinstellungen nur über die Rückseite zugänglich sind. Die Klangqualität ist, wie zu erwarten, hoch und sehr gut auf die organische Sound-Ästhetik des Synthesizers abgestimmt. Auf der Wunschliste der Redaktion steht jedoch eine stufenlos regelbare Delay-Zeit, um mit drastischen Tonhöhen-Änderungen den Vintage-Charakter noch weiter zu unterstreichen.

Entscheidende Details

Analoge Synthesizer leben von ihren kleinen Schönheitsfehlern, die durch Temperaturschwankungen, Bauteile und andere Faktoren entstehen können. Um auch hier möglichst authentisch zu sein, gibt es bei The Legend eine Rückseite, die den Zugriff auf kleine aber feine Details zulässt. So kann der Anwender beispielsweise bestimmen, ob es sich um einen Minimoog Model D der früheren oder späteren Generation handeln soll.

Auch die Funktion Oszillator-Drift verbirgt sich hier, mit der die Frequenzstabilität der Oszillatoren gelockert wird. Generell macht die Arbeit „mit der Rückseite“ enorm Spaß, denn ehe man sich versieht, hat man sich seinen persönlichen Minimoog Model D zusammengebaut. Klasse!

Monark oder The Legend?

Monark ist neben The Legend der aktuellste Minimoog-Klon und stammt aus der Berliner Entwicklerschmiede Native Instruments. Mit seiner Einführung setzte Monark neue Maßstäbe in Bereich der Minimoog-Emulation. Subjektiv gesehen klingt The Legend in sich jedoch schlüssiger und ausgereifter, beispielsweise fügt sich der Rauschgenerator von Monark nicht so authentisch ins Klangbild ein, wie das Pendant von The Legend.

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Auch die Oszillator-Modulation von The Legend wirkt druckvoller und näher am Original. Ein großer Vorteil gegenüber Monark ist die Möglichkeit, The Legend vierfach polyfon zu spielen oder im Unisono-Modus zu betreiben. Allerdings sind das zusätzliche Funktionen jenseits des Originals. Auch im CPU-Verbrauch hat The Legend die Nase vorn und agiert etwas Ressourcen-schonender als NI Monark.

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Fazit

Synapse Audio The Legend ist eine äußerst gelungene Emulation des Klassikers Minimoog Model D und glänzt mit sinnvollen Ergänzungen. Auch wenn man bereits im Besitz einer Minimoog-Emulation ist, so sollte man The Legend unbedingt Probe hören, denn aus Sicht der Redaktion ist Synapse Audio damit die neue Minimoog-Referenz gelungen. Für Reason-Nutzer gilt außerdem: Zuschlagen! Denn einen ordentlichen Minimoog-Klon gibt es bei Reason erst jetzt.

Bewertung
Name
Synapse Audio The Legend
Pro
  • hervorragender Klang
  • polyfon spielbar
  • hohe FX-Qualität
  • auch als Rack Extension erhältlich
Preis
99 EUR
Bewertung
(100%)
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