Sinnah ist ein Synthesizer-Plug-in, dessen Klangerzeugung sich deutlich von den meisten anderen Freeware-Plug-ins unterscheidet. Sinnah besitzt lediglich einen Oszillator, der allerdings äußerst komplexe Wellenformen erzeugen kann. Es stehen fünf Waveshapes zur Verfügung, die unterschiedlich komplex ausfallen. Für jedes Waveshape bestimmen Sie die Lautstärke der Harmonischen individuell. Beide Parameter lassen sich per Hüllkurve modulieren. Zum Ergebnis können Sie noch den Rauschgenerator hinzumischen, die Summe wandert anschließend in eine Delay-Matrix. Drei Verzögerungslinien erlauben eine Vielzahl verschiedener Effekte, von einem dreifachen Chorus über Slapback-Echos und zufällige Resonatoren, Karplus-Strong bis hin zu gestimmten Klängen abhängig von der eingehenden Note.
Die Matrix verfügt über eine regelbare Feedback-Schleife, deren Werte von null bis ins Extreme reichen und die sogar über eine eigene Modulationshüllkurve verfügt. Die Matrix sendet ein in der Weite regelbares Stereosignal in ein subtraktives Multimode-Filter mit Tiefpass, Hochpass und Notch. Ein Equalizer und ein einfacher Halleffekt runden das Klangbild ab. Sinnah ist bis zu 8-stimmig polyfon spielbar. Die Bedienoberfläche ist vektorbasiert und frei skalierbar. Ein Oszilloskop und Meteranzeige geben visuelles Feedback. Aufgrund des ungewöhnlichen Aufbaus sind zum Einstieg auch die Tooltips sehr hilfreich, die beim Überstreichen mit der Maus angezeigt werden.
Fazit
Sinnah ist ein außergewöhnlicher Synthesizer, dessen Klangerzeugung nicht klassisch subtraktiv durch ein resonanzfähiges Filter geprägt wird. Vielmehr sorgt hier ein Netzwerk aus resonanten Delays für den Sound, wobei von atmosphärischen Klängen über Dronen bis hin zu wilden und abgedrehten Feedback-Klängen alles möglich ist.
von Jan Wilking
Bewertung: 5.5 von 6 | Preis: Freeware
