Test

MicW T551

MicW ist eine Tochterfirma der BWSA Technology Ltd, einem Spezialisten für hochwertige Messmikrofone. Das Unternehmen hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bau von Schallwandlern. Sämtliche Kapseln werden in einem Reinraum gefertigt und per Klimaschrank gealtert, sodass man vom Start weg satten Klang erwarten kann.

Anzeige

Das T551 ist ein Großmembran-Kondensator-Mikrofon mit der Richtcharakteristik Niere. Es verfügt über ein robustes Metallgehäuse mit charmanter Retro-Optik, im Lieferumfang sind eine Stativ-Halterung und ein Transportkoffer enthalten. Eine Spinne ist separat erhältlich. Die Membran der Neuerscheinung besteht aus Titan. Sie ist acht Mikrometer dick, ihr Durchmesser beträgt 1,5 Zoll. Der Übertragungsbereich reicht von 20 Hz bis 20 kHz. Als maximal verträglicher Schalldruckpegel sind 135 dB angegeben. Rauscharmut und hohe Empfindlichkeit (40 mV / Pa) versprechen edlen Sound. Praktisch sorgte das T551 dann allerdings für eine Überraschung. Entgegen Design und technischen Daten versucht das Mikro nicht, Klassikern nachzueifern. Stattdessen bietet es einen eher nüchternen, bisweilen leicht metallisch oder nasal wirkenden Klangcharakter. Höhen und Mitten kommen nuanciert und präsent daher, der Bassbereich fällt schnell ab. Eine tolle Abwechslung zu Durchschnitts-Mikros.

Fazit
Das T551 ist keine eierlegende Wollmilchsau, aufgrund des eigenwilligen Sounds aber etwas ganz Besonderes. Der Schallwandler kann sowohl Stimme, besonders Männern, als auch vielerlei akustischer Instrumente und Gitarrenverstärkern eine spezielle Note mitgeben, die sich im Mix sehr gut durchsetzt. Auch in Verbindung mit Schlagwerk wusste das T551 zu begeistern. Für tiefe Instrumente, etwa Bassdrums, sollte man unterstützend noch ein zweites Mikro hinzuziehen. Ein heißer Tipp: Im Stereopaar ist das MicW ein tolles Overhead-System.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung: 5.5 von 6 | Preis: 849 Euro

Zur Webseite

Anzeige