Dass Manfred Fricke seine Liebe zu Modulsystemen entdeckt hat, dürfte nach einer ganzen Serie modularer Oszillatoren, Drums, Sequenzer oder Mixer wohl kein Geheimnis mehr sein.
Um auch dem Einsteiger Lust auf die modulare Klangerzeugung zu machen, ging bereits vor einem Jahr der vollanaloge Synthesizer Kraftzwerg an den Start, dem nun mit dem Schlagzwerg ein semimodularer Drumcomputer folgt.
Im Wesentlichen vereint der Berliner Entwickler in dem für MFB typischen Desktopgehäuse seine Kick-, Snare- und Tom-Analogmodule mit den Hi-Hats und Becken aus dem MFB-522 und einem integrierten 16fach-Stepsequenzer.
Neben Attack-, Decay-, Tune- oder Pitch-Parameter, die alle Klangmodule mitbringen, können Kick und Snare noch mit Drive- beziehungsweise Noise- und Snap-Regler aufwarten, die recht umfangreiche Klanganpassungen erlauben. Der Schlagzwerg ist semimodular aufgebaut, also serienmäßig intern schon vorverdrahtet und dadurch sofort einsatzbereit. Alternativ lassen sich die Verbindungen durch das Einstecken von Klinkenkabeln beliebig neu ziehen. Dazu passt, dass der Sequenzer neben den Triggerimpulsen für die Instrumente noch einen Gate-Track sowie sechs CV-Spuren besitzt, die sich auf alle Parameter der Klangerzeugung leiten lassen. Die Triggereingänge reagieren auf unterschiedliche Intensitäten, sodass die Sounds auch über Drumpads, Piezos oder Mikrofone dynamisch angesteuert werden können. Alle Drum-Sounds werden über den internen Mixer am Stereoausgang ausgegeben oder an den Einzelausgängen abgegriffen. Dank MIDI-In kann der Schlagzwerg anstelle des Sequenzerbetriebs auch als MIDI-to-CV-Wandler fungieren.
Fazit
Wer trotz Kraftzwerg bisher den Zugang zur Welt der Modularsysteme noch nicht gefunden hat, bekommt mit dem Schlagzwerg nun eine zweite Chance. Dank CV und Sequenzer gibt sich der Drumsynth dabei extrem flexibel und verbindet die Kraft analoger Tonerzeugung mit der klanglichen Vielfalt der Module. Unser Urteil: sehr empfehlenswert und voller Überraschungen!
