Test

M-Audio M-Track 2X2M

Mit dem M-Track 2X2M möchte M-Audio den perfekten Knotenpunkt für kleine Produktionsumgebungen geschaffen haben. Das Audiointerface bietet Anschlussmöglichkeiten für Mikrofone, Instrumente und Line-Equipment. Augenscheinlich ist man also für jede Aufnahmesituation gewappnet. Neu entwickelte Vorverstärker und moderne Wandler versprechen hochklassigen Sound. Die Performance soll dank USB-C-Schnittstelle deutlich über dem Durchschnitt liegen. Für Steuersignale sind MIDI-Schnittstellen an Bord. Monitorelemente erlauben Pegelanpassungen direkt am Gerät, der Bedienkomfort steht professionellen Studios angeblich nicht nach. Im Lieferumfang ist ein reichhaltiges Softwarepaket enthalten. Es setzt sich aus Cubase LE, der Air Creative FX Collection sowie den Instrumenten Mini Grand, Air Strike und Xpand!2 zusammen.

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Eleganz
Das Gehäuse des M-Track 2X2M besteht aus einer Metallwanne und Kunststoffkomponenten. Der stromlinienförmige, futuristische Look wirkt überaus edel. Dieser Eindruck verstärkt sich bei der ersten Berührung weiter. Potentiometer und Schalter sind von exzellenter Qualität. Winziger Schönheitsfehler: Der riesige, seitlich gummierte Drehregler zur Justierung der Ausgangslautstärke schliff beim Testgerät leicht am Gehäuse. In die Oberfläche eingebettete LEDs zeigen Betriebsbereitschaft und die Aktivität wichtiger Funktionen an. Für die Eingangskanäle gibt es vierstellige Pegelketten. Sie hätten, rein subjektiv, ein wenig feinfühliger ausfallen können. Übersteuerungen sind bereits möglich, bevor die oberen LEDs der Ketten aufleuchten. Die Maße der Neuerscheinung betragen 15 mal 7 mal 20 Zentimeter, das Gewicht liegt bei rund 900 Gramm.

Audio
Das M-Track 2X2M enthält zwei XLR-Klinken-Kombi-Buchsen für Mikrofon- und Line-Signale. Die nachgeschalteten Crystal-Vorverstärker erlauben Pegelanhebungen von bis zu 55 dB, eine 48V-Phantomspeisung lässt sich für beide Wege gemeinsam zuschalten. Der Dynamikumfang beträgt 104 dBA (Mikro) beziehungsweise 101 dBA (Line). Klanglich zeichnen sich die Vorverstärker nebst nachstehender AD-Wandler durch rauscharmen, nuancierten Sound aus. Ganz so detailverliebt wie Edelschaltungen gehen die Baugruppen aber natürlich nicht zu Werke. Dies muss aber kein Nachteil sein. Kleine Nebengeräusche und Störfaktoren werden so automatisch ausgeblendet. Alternativ zu den Kombi-Eingängen lassen sich vorderseitig angebrachte Instrumentenanschlüsse nutzen. Ihr Dynamikumfang liegt bei 100 dBA, die maximale Verstärkung beläuft sich auf 24 dB. Zur Pegeljustierung ist ein Poti pro Kanal vorhanden.
Ausgangsseitig sind zwei 6,3mm Klinken-Line-Buchsen und ein Kopfhörerport vorhanden. Die Wege werden gemeinsam beschickt, lassen sich aber unabhängig in ihrer Lautstärke regeln. Um Eingangssignale ohne Latenz abhören zu können, gibt es ein Direkt-Monitoring-Potentiometer. Es erlaubt die Überblendung zwischen eingehendem und ausgehendem Audiomaterial. Der Dynamikumfang beträgt hier 106 dBA. Die Wandler des M-Track 2X2M arbeiten mit bis zu 24 Bit und 192 kHz.
Der positive Klangeindruck setzt sich auch bei den Ausgängen fort. Signale werden gleichmäßig wiedergegeben, lediglich der Bassbereich hätte subjektiv noch ein Quäntchen mehr Druck vertragen können. Hier geht es aber nur um Nuancen. Detailreichtum, Dynamik und Tiefenstaffelung stehen Mittelklasse-Interfaces nicht nach.

Performance
Zur Computeranbindung bringt das M-Track 2X2M einen noch ziemlich neuen USB-C-Anschluss mit. Die Stromversorgung erfolgt ebenfalls über diesen Port. Wer noch keinen Windows-PC oder Mac mit der modernen Schnittstelle besitzt, braucht deswegen aber nicht auf die Vorzüge des M-Audio-Boliden zu verzichten. Neben einem USB-C-Kabel liegt dem Boliden auch eine Adaptervariante mit altbewährtem USB-A-Stecker bei. Die Roundtrip-Latenzen ließen sich im Test auf 5,8 Millisekunden (bei 44,1 kHz) beziehungsweise 4,9 Millisekunden (bei 192 kHz) drücken. Für Steuersignale sind jeweils ein MIDI-DIN-Eingang und Ausgang an Bord.

Fazit
Das M-Track 2X2M ist ein exzellentes Einsteiger-Audiointerface. Für kleines Geld bekommt man alle Ein- und Ausgänge geboten, die man im Projektstudio braucht. Die Klangqualität wusste dank Ausgewogenheit und gutem Detailreichtum voll zu überzeugen. Wer noch ein wenig mehr sparen möchte, kann sich alternativ das M-Track 2X2 anschaffen. Der kleine Bruder des hier getesteten Gerätes kommt mit der gleichen Technik daher, bietet allerdings nur einen Eingangskanal und keine MIDI-Anschlüsse.

Beat-Bewertung 5.5 von 6 | Preise 2X2M: 130 Euro | 2X2: 100 Euro

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