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ESI Unik 5+

Mit der Unik 5+ möchte ESI ein neues Qualitätsniveau im Bereich der Mittelklasse-Aktivboxen definieren. Hat die Abhöre das Zeug, sich als Studiostandard zu etablieren?

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Die Buchsen und Bedienelemente wurden, wie üblich, rückseitig an der Unik 5+ montiert. Für Audiosignale gibt es eine symmetrisch-verschaltete XLR-Klinken-Kombi-Buchse, der Eingangspegel lässt sich mittels einer gerasterten Stellschraube um bis zu 14 dB anheben oder absenken. Strom bekommt der Monitor durch ein Kaltgerätekabel nebst Netzschalter. Die schon erwähnte Standby-Funktion lässt sich mithilfe eines Drucktasters deaktivieren, ein weiterer dient als Ground-Lift-Schalter. Ebenfalls hinten am Gehäuse platziert wurde ein Bassreflex-Port, womit die Box nach Möglichkeit nicht direkt vor einer Wand aufgestellt werden sollte. Lässt sich dies nicht vermeiden, kann man Störreflexionen vorbeugen, indem man die Bassreflex-Öffnung durch einen mitgelieferten Schaumstoffkeil verschließt. Um hierdurch auftretende Klangveränderungen auszugleichen, bringt die Unik 5+ einen Charakter-Regler mit, der den gesamten Frequenzverlauf mehr oder weniger in Richtung des Höhenbereiches fokussiert beziehungsweise dumpfer oder brillanter gestaltet. Ergänzend gibt es Höhen- und Tiefen-Regler.
Zur Verstärkung hat ESI der Unik 5+ zwei getrennte Schaltungen mit jeweils 40 Watt Leistung spendiert, die vorgeschaltete Frequenzweiche arbeitet bei 3,2 kHz. Insgesamt bildet die Box Frequenzen von 49 Hz bis 25 kHz ab, der maximale Schalldruckpegel liegt laut Hersteller bei 104 dB.

Die klanglichen Eigenschaften der Unik 5+ lassen sich durch die Höhen-, Tiefen- und Charakter-Regler sowie die verschließbaren Bassreflex-Ports sehr schön variieren und so an den jeweiligen Aufstellungsort und persönliche Vorlieben anpassen. Damit ist die Box hervorragend für akustisch nicht optimierte Heimstudios sowie mobile Anwendungen geeignet, bei denen man es ständig mit anderen Räumlichkeiten zu tun bekommt. Der magnetostatische Hochtöner glänzt durch großen Detailreichtum und einen, verglichen mit den alten Uniks, merklich stofflicheren Sound. Der Woofer verfügt, trotz kleiner Maße, über beachtlichen Druck. Wem das Ganze im Rohzustand noch nicht ausreicht, kann Mitten- und Bassbereich per Stellschrauben wohlwollend anheben. Das Zusammenspiel beider Lautsprecher wirkt stimmig. Audiomaterial wird gleichmäßig, nuanciert und dynamisch wiedergegeben. Tiefenstaffelung und Stereobild sind, für einen Studiomonitor des 300-Euro-Preisbereichs, ebenfalls tadellos.

Fazit
Ob sich die Unik 5+ tatsächlich als Studiostandard etablieren kann, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Aktivbox detailverliebten Sound zum moderaten Preis bietet. Dank ihrem ausgewogenen Klangbild mit fein aufgelösten Höhen und dem kompetenten Mitten-/Bassbereich eignet sich die Box sowohl für Musikproduktionen und Sounddesign wie auch Bearbeitungsaufgaben und Mixe. Neigbare Gummifüße, Regler zur Raumanpassung und der verschließbare Bassreflex-Port sorgen für problemlose Aufstellung auch weniger geeigneten Orten. Kurz: Eine höchst interessante Abhöre, nicht nur für Einsteiger.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 6 von 6 | Preis: 309 Euro

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