Test

Cinematique Instruments Marble

Mit Marble erweitern die Sample-Spezialisten von Cinematique Instruments ihr Repertoire innovativer Librarys für Kontakt. Die Klangerzeugung des Kreativwerkzeugs stützt sich auf zwei Sound-Slots, in die sich jeweils ein Multi-Samples laden lässt. Zur Auswahl stehen 63 Klangquellen, einige davon mit bis zu sechs Alternativ-Samples und bis zu acht Dynamikstufen. Dabei treffen akustische und elektrische Instrumente wie Gitarren, E-Piano, Bass, Marimba und Glockenspiel auf Synthesizerklänge, Ambient- und Sci-Fi-Sounds auf rohe Wellenformen und klassisches Schlagzeug auf synthetische Drums. Alle Sounds lassen sich chromatisch spielen. Das Herz von Marble stellt ein leistungsfähiger 16-Step-Sequenzer mit individuellen Spuren für die beiden Sample-Slots dar. Für jeden Schritt lassen sich unterschiedliche Parameter editieren, darunter die Anschlagstärke, Panoramaposition, Stimmung, Notenlänge, Abspielrichtung, Filterfrequenz und Distortion-Intensität. Auch Stottereffekte sind möglich. Für jeden der beiden Sound-Slots können Sie den Anteil des Delay- und Reverb-Effekts individuell einstellen. Zur Klangveredelung stehen darüber hinaus 13 globale Effekte bereit, darunter ein Tief- und ein Hochpassfilter, Distortion, Kompression, Faltungshall, Bit- und Sampleratenreduktion sowie ein Zufallsgenerator, der die Parameter aller Effekte beeinflusst. Der Clou ist, dass die Effektparameter nicht statisch sind, sondern mit dem kreisförmigen Marble-Symbol auf der Master- und Tracks-Seite oder dem Modulationsrad gesteuert werden können. Dabei können Sie den gewünschten Verlauf für jeden steuerbaren Effektparameter in einem eigenen 127-Step-Sequenzer einzeichnen. So gelingen nicht nur lineare, sondern auch äußerst komplexe Verläufe. Selbst aus unspektakulären Sounds lassen sich dabei eindrucksvoll animierte Sequenzen erzeugen. Nicht minder spannend ist die Möglichkeit, vier Zustände des Marble-Reglers abzuspeichern und diese via Key-Switch aufzurufen. Lebendige Klangmanipulationen sind so ein Kinderspiel. In der Praxis gelingen mit Marble eine Vielzahl interessanter Sounds, darunter Synth-Basslines, tonale Texturen, hypnotische Arpeggios und Riffs, akustische und elektronische Beats, futuristische Grooves, abgefahrene Glitch-Kreationen und experimentelle Ambient-Patterns sowie sich stetig entwickelnde Klangwelten. Die über 900 Presets demonstrieren eindrucksvoll den hohen musikalischen Nutzwert des Instruments.

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Fazit
Marble bringt mit einem pfiffigen Konzept frischen Wind in die Welt der Hybrid-Instrumente für Kontakt. Ein dickes Lob verdient nicht nur die facettenreiche Auswahl akustischer und synthetischer Sounds, sondern auch die flexiblen Möglichkeiten, diese auf spielerische Weise zu kombinieren und mit Effekten zu bearbeiten. Die spannenden Morph-Funktionen sorgen dabei für eine Extraportion Lebendigkeit im Klanggeschehen. In unserem Test konnte sich das Kreativwerkzeug als exzellenter Ideengeber für eine Vielzahl musikalischer Stile beweisen. Top!

Beat-Bewertung: 6 von 6 | Preis: 240 Euro

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