Test

Ableton Live 10 im Test: Lohnt der Umstieg?

Im Februar geht die Version 10 von Abletons Kreativ-DAW Live an den Start. Bereits jetzt kann die Community einen Blick auf die die Public Beta werfen. Lohnt der Umstiegt?

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Features:
  • DAW für Komposition, Mixing, Recording, Editing
  • Implementierung von Max for Live
  • Wavetable Synth
  • drei Audio-Effekte
  • MIDI-Noten verfolgen
  • MIDI-Capture
  • Multi-Clip-Editing
  • Multi-Nesting
  • Browser Collections
  • Mixersektion mit Split-Pan-Modus
  • Clip-Stretching
  • MP3-Export

Bereits beim Download der Beta-Version fällt auf, dass Live 10 „dicker“ geworden ist. Das mag vor allem daran liegen, dass Max for Live nun direkt implementiert wurde. Sie dürfen sich also darauf freuen, dass die Integration stabiler ist und M4L Device schneller geladen werden und weniger Rechnerleistung benötigen. Beim Blick auf die Programmoberfläche bemerkt man, dass diese ein wenig frischer und moderner wirkt. Die Icons wurden überarbeitet und die Schriften erscheinen gestochen scharf. Freude bereitet der Blick in den Browser: Hier gibt es nun die Möglichkeit, dass Sie ihre Lieblings-Presets und Devices in eigenen Listen verwalten und diese entsprechend farblich markieren.

Mehr Sound

Doch nun zu den großen Dingen: In der Instrumenten-Kategorie befindet sich ein Wavetable Synth, der es in sich hat. Die intuitive Oberfläche animiert sofort zum Schrauben und Kreieren eigener Sounds. Aber auch die neuen Audio-Effekte begeistern auf Anhieb: Echo ist ein sehr lebendig klingendes Delay, mit dem sich vielschichtige Klanggebilde kreieren lassen. Pedal emuliert eine große Bandbreite analoger Verzerrer-Effekte. Und mit dem Drum Buss gibt es keine Entschuldigung mehr, dass Ihre Drums keinen Druck haben. Kurz zusammengefasst geben diese Devices Ihnen wunderbare Werkzeuge an die Hand, Ihrem Sound einen eigenen Charakter und je nach Geschmack auch analogen Touch hinzuzufügen.

Besserer Workflow​

Doch nicht nur die großen Neuerungen bewirken, dass Ihnen Live 10 schnell unentbehrlich erscheinen wird. Die vielen neuen Bearbeitungsfunktionen erleichtern das Arbeiten ungemein. Da wäre zum Beispiel die neue Capture-Funktion, die es ermöglicht, bereits eingespielte MIDI-Noten im Nachhinein aufzuzeichnen und festzuhalten. So kann keine Idee mehr verloren gehen. Ebenso hilfreich ist, dass bis zu acht MIDI-Clips gleichzeitig in einem Fenster dargestellt werden können. Das vereinfacht es Ihnen, diese rhythmisch und tonal aufeinander abzustimmen.

In der Arrangement-Ansicht gibt es jetzt einen globalen Automations-Mode, mit dem Sie die Automations-Ansicht an- oder abschalten. So wird verhindert, dass Sie beim Editieren aus Versehen Automationspunkte setzen oder verschieben. Die Fade-Funktion für Audio-Clips ist permanent präsent. Und Sie können Audio-Clips in der Spuranzeige des Arrangements jederzeit dehnen oder stauchen. Viele neue Zoom-Funktionen mit Maus und Shortcuts ermöglichen Ihnen einen schnellen Wechsel zwischen unterschiedlichen Detail-Ansichten oder rufen diverse Funktionen auf, wie zum Beispiel Reverse Clip, An- und Ausschalten der Loop-Klammer oder die übersichtliche Anzeige aller Arrangement-Spuren. Ebenfalls sehr praktisch ist die Option „MIDI Noten verfolgen“: Starten Sie einen Clip mit einer langen Note, deren Anfang vor dem Startpunkt des Abspielens liegt, erklingt die Note trotzdem.

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Erwähnt werden sollte auch die Möglichkeit, Gruppen innerhalb Gruppen bilden zu können, sodass Sie Ihr Projekt übersichtlich gestalten und etwa beim Mixdown beliebig viele Sub-Gruppen anlegen können. Die Mixer-Sektion verfügt jetzt über einen Split-Pan-Modus, damit sich Ihre Signale variable im Stereoraum platzieren lassen. Der Utility-Effekt hat eine neue Funktion, mit der Sie nur den Bass Mono schalten können, der Gain-Bereich wurde etwas erweitert und der Frequenzbereich des EQ-Eights reicht nun bis 10 Hz hinab.

Push

Und auch Push wurde nicht vergessen. Ganz im Gegenteil. Fantastisch geradezu die detailreiche grafische Darstellung vieler Devices, wie auch des Spectrum Analysers des EQs oder die Aktivitätsanzeige des Kompressors. Ebenfalls werden nun MIDI-Clips samt MIDI-Notes im Display angezeigt und deren Bearbeitung vereinfacht. Editier-Optionen wurden verbessert und um Funktionen wie Crop, Convert Audio to MIDI und natürlich auch Capture erweitert. Es gibt ein neues Sequenzer-Layout, dass jeweils 32 Pads fürs Sequencing und zum Einspielen bereithält und noch so einiges mehr.

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Lesetipp

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Fazit

Bei Live 10 wurde ins Detail gegangen und gleichzeitig an die Benutzerfreundlichkeit gedacht. Die Liste ist lang und hier konnten längst nicht alle Neuerungen vorgestellt werden. Gelungen ist, dass das Programm trotz vieler Features übersichtlich bleibt. Die neuen Devices laden alle sofort zum kreativen Arbeiten ein. Die vielen Workflow-Verbesserungen sparen Zeit und ermöglichen ein reibungsloses Arbeiten und effektives Musikmachen. Keine Frage: Live 10 lohnt, zu entdecken.

Dieser Artikel ist in unserer Heft-Ausgabe 145 erschienen.

Bewertung
Name
Ableton Live 10
Pro
  • Wavetable-Synth
  • verbesserter Workflow
  • hilfreiche Editier-Möglichkeiten
  • erweiterte Sound Library
  • sehr gute Visualisierung in Push
Preis
ab 79 EUR
Bewertung
(100%)
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