Ratgeber

Tutorial: Field-Recording-Trick für Ambient Pads

Field-Recordings eignen sich hervorragend, um synthetische Sounds in ein organisches Gewand zu verpacken. Wo man die passenden Samples herbekommt und wie man Synths und Samples flexibel verbindet, erfahren Sie in diesem Video-Tutorial.

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Dieser Video-Workshop basiert auf dem Tutorial ''Ambient aus dem Wald'' von Marco Scherer, der im Rahmen des Field-Recording-Spezials in der Heft-Ausgabe 140 veröffentlicht wurde (siehe unten). 

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Sphärisches: Vom Wald zum Pad (Original Workshop)

Laue Sommerabende mit zirpenden Grillen, Wellenrauschen am Meer oder Nieselregen bei offenem Fenster haben eine Sache gemeinsam: eine besondere, intime und beinahe meditative Atmosphäre. Was liegt also näher, Stimmungen wie diese einzufangen und als Textur in einem Pad zu konservieren? Zu finden sind derlei Sounds auch ohne Sommer und Regen überall dort, wo ein konstanter Strom an Geräuschen zu hören ist. Etwa an Bahnhöfen, in Cafés oder draußen auf dem Feld. Wir haben uns für die Aufnahme eines Spaziergangs im Wald entschieden und schmücken damit unsere ganz eigenen Streicher.

Als Grundlage für ein sphärisches Streicher-Ensemble wählen wir einen Celli-Patch in unserem Sampler. Genau so gut können Sie aber auch einen bestehenden Pad-Sound oder einfach einen Sinus-Oszillator als Grundlage wählen. Wichtig ist lediglich, dass Attack und Release jeweils weit aufgedreht sind, der Sound also langsam ein- und lange ausfadet. Erzeugen Sie eine zweite Instanz Ihres Samplers.

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Laden Sie dort das Sample „forestsurroundings.wav“ und mappen es über den kompletten Keyboard-Bereich. Das Sample fällt zwar lang aus, dennoch wählen wir einen großen Teil davon und aktivieren die Loop-Wiedergabe. Sofern Ihr Sampler Crossfades unterstützt, aktivieren Sie diese und legen einen Bereich von zwei bis drei Sekunden als Crossfade-Zone fest. Damit sind wir auf der sicheren Seite.

Da uns als Ziel ein Pad-Sound vorschwebt und diese für gewöhnlich mit mehreren Noten gleichzeitig gespielt werden, reduzieren wir die Stimmenzahl für den Sampler auf 1, schalten ihn also auf mono und aktivieren zugleich Portamento. Damit verhindern wir allzu hektische Sounds, wenn die Textur mehrfach angespielt wird, und verringern das Risiko auf identische Wiederholungen des Samples.

Die Hüllkurve gleichen wir den Streichern an, also viel Attack und Release. Außerdem lassen wir den Panorama-Regler zu rund 80% von einem langsamen LFO mit 0,11 Hz Rate modulieren. Das sorgt nochmal für mehr Weite im Sound. So gilt es jetzt nur noch, das richtige Verhältnis der Lautstärke zu den Streichern zu finden. Hier gilt: Im Zweifel lieber leiser, denn wir wollen die Streicher nur ergänzen.

Um die beiden Sounds schließlich in das gleiche Soundspektrum zu hieven, laden wir das Areena Reverb Plug-in hinter den Sampler. Sollten Streicher und Textur bei Ihnen zwei verschiedene Kanäle nutzen, laden Sie Areena auf eine Send/Return-Spur, stellen mix auf 100% und drehen den Send-Regler der beiden Kanäle auf 80%. Falls Sie das Plug-in als Insert-Effekt laden, genügen 40% mix.

Die reverb size und stereo width drehen wir für maximales Reverb auf Maximum, damping auf 0% und modulation für einen Tick Organik auf 10%. Fertig sind die exklusiven Streicher und bereit für die erste Aufnahme. Tipp: Testen Sie für andersartige Atmosphären unbedingt das Sample „DPA – Forest Before the Rain.wav“ aus dem kostenfreien Field-Recording-Paket von Luftrum, um eine wunderbare Stimmung zu erzeugen.

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