Quelle: https://www.beat.de/ratgeber/ableton-live-tutorial-kompressor-richtig-einstellen-10072533.html

Autor: Maya Consuelo Sternel

Datum: 23.10.17 - 14:43 Uhr

Ableton Live Tutorial: Kompressor richtig einstellen

Ein dynamischer Track klingt lebendig. Hier gilt es, das richtige Mittelmaß zu finden zwischen zu viel und zu wenig. Um dynamische Signale in den Griff zu bekommen, sodass sie zum einen präsent sind, zum anderen aber den Mix nicht dominieren, ist der Kompressor das Hilfsmittel der Wahl. Doch falsch eingesetzt, bewirkt dieser genau das Gegenteil und der Mix klingt drucklos und unausgeglichen. Der folgende Workshop zeigt, wie Sie Einstellungsfehler beim Komprimieren vermeiden und ein homogenes Klangbild erzeugen.

Projektinfos:

Material: Ableton Live 9

Zeitaufwand: etwa 30 Minuten

Inhalt: Kompressor richtig einstellen, um eine ausgewogene Dynamik zu erzielen, Wirkungsweise der einzelnen Parameter auf ein Signal, Richtwerte für Parameter-Einstellungen

Schwierigkeit: Fortgeschrittene

(Win & Mac)

Schritt 1: Schwellenwert setzen

Laden Sie einen Kompressor in den Signalweg des zu komprimierenden Signals und stellen Sie als Erstes den Threshold ein. Dieser bestimmt, ab welchem Pegel der Kompressor anfängt, aktiv zu werden. Wählen Sie diesen zu niedrig, werden nicht nur Signalspitzen, sondern das gesamte Signal permanent komprimiert. Wenn Sie dann noch eine hohe Ratio wählen, wird das Signal überkomprimiert und klingt leblos.

Schritt 2: Pegel reduzieren

Stellen Sie über die Ratio die Kompressionsrate ein. Dieser Wert bestimmt, wie stark der Kompressor bei Überschreiten des Thresholds das Eingangssignal zurück regelt. Für Vocals und Summenkompression eignet sich eine weiche Kompressionsrate zwischen 2:1 und 4:1. Soll das Signal knackiger klingen, wie z.B. bei Kicks, Snares, Percussion oder auch Bass, wählen Sie eine höhere Ratio von 4:1 bis 8:1.

Schritt 3: Max. Kompression

Mit Attack regeln Sie, wie lange es nach Überschreiten des Threshold bis zur maximalen Kompression dauert. Wählen Sie diese so, dass der Kompressor erst einsetzt, wenn sich der Ton entwickelt hat. Bei perkussiven Signalen liegt die Attackzeit meist zwischen 20 und 50 ms, sodass die Kompression erst einsetzt, wenn sich der Ton entwickelt hat. Ist die Attackzeit zu klein, kann es zu Knacksen oder Verzerrungen kommen. Ist sie zu groß, bleibt die Kompression wirkungslos.

Schritt 4: Time definieren

Mit Release bestimmen Sie, wie lange der Kompressor braucht, um nach Unterschreiten des Thresholds wieder in seine Ruhestellung zurück zukehren. Sie liegt häufig im Bereich zwischen 100 bis 200 ms. Ist die Releasetime zu kurz, ist die Dämpfung des Signals auch sehr kurz. Aber u.U. wird die Ausklingphase sehr stark angehoben, sodass das Klangbild dadurch unruhig und unnatürlich klingen kann.

Schritt 5: Charakteristik

Deaktivieren Sie Makeup und stellen Sie stattdessen den Gain so ein, dass Ein- und Ausgangssignal gleich laut klingen. Wie hart die Kompression einsetzt, bestimmen Sie mittels der Knee-Charakteristik. Je perkussiver das Signal, desto abrupter der Einsatz und desto niedriger der gewählte Wert. Je unauffälliger die Kompression sein soll, desto weicher sollte der Einsatz und umso höher der Wert sein.

Schritt 6: Mehr Punch

Soll das Signal stark „upfront“ sein, den Zuhörer direkt anspringen, wählen Sie den Peak-Modus. In diesem reagiert der Kompressor bereits auf kleinste Pegelspitzen im Signal, die über dem Threshold liegen. Möchten Sie dagegen eher die ursprüngliche Dynamik des Signals erhalten, wie z.B. bei Vocal-Spuren, schalten Sie den Kompressor in den RMS-Modus. Dieser reagiert dann auf einen gemittelten Wert.

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