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Zoom Q8

Mit der Q-Serie ergänzt Zoom seine Pocket-Rekorder um einen Video-Rekorder und bietet damit auch eine portable Lösung für kombinierte Audio-Video-Aufnahmen.

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Für Audioaufnahmen bietet der Zoom Q8 zwei Eingänge, ausgelegt als XLR/Klinke-Kombibuchsen. Beide Eingänge verfügen über getrennte Gain-Regler, es können also auch zwei unterschiedliche Quellen angeschlossen und ausgepegelt werden. Über den XLR-Eingang können Sie auch externe Mikrofone anschließen, eine Phantomspeisung ist bei Bedarf zuschaltbar. Im portablen Einsatz werden Sie dagegen eher auf das aufgesteckte Mikrofon zurückgreifen. Zoom liefert ein X/Y-Stereomikrofon mit, das auch im aufgesteckten Zustand für den leichteren Transport eingeklappt werden kann – praktisch! Die Steckvorrichtung ist kompatibel zu den anderen Mikrofonkapseln, die Zoom bereits für die H-Serie anbietet, wie z.B. XYH-5 Shockmounted X/Y Capsule oder SGH-6 Shotgun Capsule. So sind Sie für jedes Aufnahmeszenario bestens gerüstet. Eine Auto-Gain-Funktion sorgt automatisch für passende Aussteuerung, und ein eingebauter Limiter und Kompressor vermeiden Übersteuerungen und ungewollte Verzerrungen. Aufnahmen können auf bis zu vier separaten Spuren erfolgen, ein über das Display bedienbarer Mixer rundet die Ausstattung ab. Die Audioaufnahmen erfolgen in höchster Stufe in 24 Bit/96 kHz PCM/WAV. Zum Abhören gibt es auch einen Line-/Kopfhörerausgang sowie einen eingebauten Lautsprecher. Die Aufnahme gestaltet sich denkbar einfach. Nach dem Einlegen einer passenden Karte müssen Sie nur das Gerät einschalten, Mikrofon bzw. Line-Signal einpegeln, den Aufnahmeknopf drücken und das Objekt der Begierde ins Visier nehmen. Dank des schwenkbaren Displays können Sie auch einfach den Rekorder auf den Couchtisch stellen und anschließend Ihre Sofa-Performance aufnehmen. Wie nicht anders zu erwarten, sind die Audioaufnahmen von guter Qualität. Hier kann Zoom auf eine Menge Erfahrungen zurückgreifen, und insbesondere die Audiorekorder der H-Serie erfreuen sich nicht umsonst hoher Beliebtheit. Dank der verschiedenen aufsteckbaren Mikrofonkapseln sind Sie auch relativ flexibel hinsichtlich des Aufnahmeszenarios. Und benötigen Sie noch bessere Qualität, können Sie natürlich auch ein Neumann an die XLR-Buchse anschließen oder über die Line-Eingänge direkt vom Mischpult aufnehmen.

Bei den Videoaufnahmen ergibt sich ein gemischtes Bild. Während auf dem Display noch alles gut aussieht, offenbaren sich bei der Wiedergabe der Videos auf einem größeren Monitor doch gewisse Schwächen: Die Farben wirken etwas blass, je nach Lichtverhältnissen kommt es zu Überstrahlungen und Bildrauschen, und die Weitwinkeleinstellung hat oftmals mit einem Fischaugen-Effekt zu kämpfen. Besitzern des Zoom Q4 wird dies bekannt vorkommen, denn bereits bei diesem Gerät sorgten die vorgenannten Punkte für die meiste Kritik. Zwar hat Zoom nach subjektivem Empfinden ein wenig nachgebessert, aber angesichts der Bildqualität, die heutzutage schon ein gutes Smartphone wie das iPhone 6 liefern kann, ist die Qualität der Videoaufnahmen des Q8 eher als mittelmäßig einzustufen.

Fazit
Der Zoom Q8 ist ein kompakter Camcorder, der mit sehr guter Audioqualität, umfangreicher Ausstattung und einer Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten einschließlich austauschbarer Mikrofone aufwarten kann. Hinsichtlich der Qualität der Videoaufnahmen müssen aber insbesondere bei schlechteren Lichtverhältnissen Abstriche gemacht werden.
von Jan Wilking

Beat-Bewertung: 4 von 6 | Preis: 399 Euro

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