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Test: Icon P1-Serie – DAW-Controller mit überraschend viel Ausstattung

Die beiden DAW-Controller P1-M und P1-Nano haben uns überzeugt: Lange Motorfader, Display und multifunktionales Jogwheel sind in dieser Preisklasse schon eine solide Ausstattung. Die beiden sind universelle DAW-Controller, die neben der üblichen Standard-Ausstattung auch einige Innovationen wie einen mehrfach belegbaren Touchscreen für Kurzbefehle und die gleichzeitige Kontrolle über mehrere DAWs bieten.

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Die beiden Modelle besitzen im Prinzip die gleichen Funktionen, unterscheiden sich aber in einem wesentlichen Punkt: Beim P1-M hast du über 8 Motorfader Zugriff auf 8 Einzelspuren (oder 7 Spuren und den Mastertrack), mit dem P1-X kannst du weitere 8 Spuren hinzufügen. Beim P1-Nano musst du dagegen mit einem einzigen Fader auskommen, der den aktuell angewählten Kanal steuert. Dafür ist das Nano-Modell deutlich kompakter und besitzt bereits in der Standardausführung ein kleines Display zur Anzeige von Spurnamen, Parametern und LED-Kette sowie eine separate Zeit- und Taktanzeige. P1-M bietet LED-Ketten für jede Spur, aber keine weiteren Anzeigen. Zudem reicht P1-Nano der Strom über USB, während bei P1-M zwingend das mitgelieferte Netzteil erforderlich ist.

OLED-Display optional

Es empfiehlt sich aber ohnehin für beide Modelle die Nachrüstung mit den optionalen OLED-Displays, die angeschrägt in die vorhandenen hinteren Öffnungen gesteckt werden. Beide Displays bieten die gleichen Anzeigen, beim P1-M sind sie aber etwas größer ausgefallen und daher auch aus Entfernung abzulesen. Tolle Grafiken oder sonstige visuelle Genüsse darfst du nicht erwarten, denn die Controller kommunizieren mit der DAW über das altbekannte Mackie Protokoll. Spur- und Parameternamen werden also auf 8 Zeichen reduziert, längere Überschriften auf mehrere der 8 Displays verteilt.

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Bis zu 3 DAWs parallel

Vorteil der Nutzung des Mackie-Protokolls ist, dass alle gängigen DAWs dies von Haus aus unterstützen. Entsprechend einfach ist die Einrichtung der Controller, es muss lediglich in der DAW das vorinstallierte Mackie Control und die Ein- und Ausgänge des Icon-Controllers ausgewählt werden. Hierbei fällt dann gleich eine Besonderheit auf: Die Icon-Treiber installieren mehrere virtuelle Ein- und Ausgänge, die mit den drei DAW-Tasten auf der Hardware korrespondieren. Auf jede dieser Tasten kannst du dir eine andere DAW legen, z.B. Bitwig, Cubase und Ableton Live, und direkt zwischen den speziellen Anpassungen für jede dieser DAW inklusive passender Kurzbefehle wechseln. Aufgrund der unterschiedlichen Ein- und Ausgänge kommen sich die DAWs dabei nicht in die Quere und belegen nur den ihnen zugewiesenen USB-Port, sehr praktisch!

Streamdeck inklusive

Weiteres Highlight ist der in 16 Bereiche unterteilte Touchscreen, der sich über die iMap Software mit verschiedenen Befehlen belegen lässt. Das Ganze lässt sich sogar über 5 Taster umschalten, sodass du Zugriff auf 80 Befehle hast. Dabei ändert sich entsprechend der Taster auch die Hintergrundbeleuchtung. So kannst du auf die blauen Seite die Schalter für Equalizer, Mixer, Insert-FX oder Instrument, um diese anschließend über die 8 Endlosregler zu bedienen. Im Cubase-Modus hast du dabei sogar Zugriff auf den gesamten Channelstrip, wobei das Display immer die jeweiligen Parameternamen und -werte anzeigen kann. Auf die rote Seite können Funktionen wie Marker setzen, Marker 1-8 aufrufen etc. gepackt werden, oder was immer du regelmäßig im direkten Zugriff brauchst. Da die Namen der Funktionen angezeigt werden, musst du dir die Belegung auch nicht merken. Das Ganze erinnert an das Elgato Streamdeck und ist wirklich superpraktisch!

Die 100mm-Motorfader arbeiten zuverlässig und in vertretbarer Lautstärke, gleiches gilt für die Encoder. Wunder in Sachen Haptik darfst du allerdings zu diesem günstigen Preis nicht erwarten, im Gegensatz zum robusten Gehäuse haben die Bedienelemente schon einen spürbaren Plastik-Touch. Dafür lösen die Fader wirklich gut auf, was nicht nur exakte Lautstärkeeinstellung ermöglicht, sondern bei Nutzung der Flip-Funktion auch eine sehr detaillierte Einstellung von Equalizer, Filterfrequenz und anderen Parametern von Effekten und Instrumenten.

Fazit

Die beiden DAW-Controller haben uns überzeugt: Lange Motorfader, Display und multifunktionales Jogwheel sind in dieser Preisklasse schon eine solide Ausstattung. Hier kommt aber noch der extrem hilfreiche Touchscreen für bis zu 80 Kurzbefehle hinzu, die allesamt frei belegbar und benennbar sind. Das erleichtert und beschleunigt die Bedienung in der DAW enorm, zumal die Controller angenehm kompakt sind und daher auch im Desktop-Studio immer griffbereit platziert werden können. Vor allem das kompakte und günstige P1-Nano erhält von uns eine uneingeschränkte Empfehlung.

Features & Preise: P1 Nano und P1-M

  • DAW-Controller für alle gängigen DAWs
  • 1-8 Motorfader 100mm
  • 8 Encoder
  • 16 Panel Digital Touch- screen
  • Multifunktionales Jogwheel OLED-Display optional Mackie-Control/HUI
  • USB-C
  • P1-Nano: 289 Euro
  • P1-M: 589 Euro
  • Display D4/D5: 159 Euro

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