Test

Roland System-1m

Dank dem System-1m sollen sich Rolands Analog-Circuit-Behavior- und Plug-Out-Technologien jetzt spielend leicht mit Modular-Systemen, speziell im Eurorack-Format, verknüpfen lassen. Das Instrument arbeitet nach dem Prinzip der subtraktiven Synthese, maximal vier Stimmen können gleichzeitig ertönen. Signale werden durch zwei Oszillatoren plus Sub-Schwingkreis und einen Rauschgenerator erzeugt.

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Zur Weiterverarbeitung stehen Hoch- und Tiefpassfilter, eine Verstärkersektion und diverse Effekte bereit. Als Modulatoren sind drei Hüllkurven und ein LFO an Bord, für Verbindungen zu externen Modularen gibt es zahlreiche Audio- und Steuerspannungswege. Dafür muss man bei der Neuerscheinung auf die ohnehin nicht sonderlich hochwertige Klaviatur des System-1 und den Arpeggiator nebst Scatter-Funktionen verzichten. Ein Tausch, den viele Musiker und Produzenten sicher gerne eingehen werden. Sound vorzuhören beziehungsweise anzuspielen, ist trotzdem direkt am Klangerzeuger möglich. Hierfür gibt es ein globales Pitch-Poti, mittels Druckfunktion sendet man einen Gate-Befehl.
Alternativ zur gerade beschriebenen, fest im Gerät verankerten Synthese-Struktur lassen sich Plug-Outs verwenden. Hinter dieser Bezeichnung verbergen sich Software-Instrumente nach Vorbild berühmter Roland-Klassiker, die nicht nur von Computern, sondern auch der System-1m-Hardware berechnet und ausgegeben werden können. Die Bedienung erfolgt ebenfalls direkt am Gerät. Ab Werk ist eine Emulation des SH-101 dabei, als weitere Modelle sind derzeit der SH-2 und Promars erhältlich.

Fazit
Auch in Form eines Rack-Instrumentes macht Rolands Analog-Circuit-Behavior-Technologie eine exzellente Figur. Der saubere, vielseitige Sound eignet sich für so ziemlich jede Musikrichtung, dank Plug-Out-System lassen sich Vintage-Boliden detailliert nachbilden. Das modulare Konzept ist an einigen Stellen zwar eher halbherzig umgesetzt, trotzdem macht es einen Riesenspaß, die Baugruppen des Synthesizers mit externen Schaltungen zu verbinden. Besonders die Oszillatoren, kombiniert mit echt-analogen, leicht schmutzig klingenden Filtern, sorgten im Test immer wieder für helle Freude.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 5.5 von 6 | Preis: 665 Euro

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