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Porträt: Robert Miles

Man hatte ihn schon abgeschrieben. Nach „Children“ folgten die ambitionierten aber kommerziell enttäuschenden Alben „23am“ und „Organik“, ein stilistischer Umbruch, verstörende Videos, das Zerwürfnis mit der Plattenfirma. Es gibt nichts, was Robert Miles davon bereut. Fünfzehn Jahre hat er für seine künstlerische Unabhängigkeit gekämpft – und legt mit „Thirteen“ nun ein Werk vor, das Elektronik, progressiven Rock und Weltmusik-Elemente zu einem schillernden Kaleidoskop verbindet.

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Beat / Du hast den Übergang von „Organik“ zu „Thirteen“ als eine Suche nach deinem persönlichen Sound beschrieben …

Robert Miles / Ich glaube, ich wusste schon ganz von Anfang an, nach welchem Sound ich gesucht habe. Mir fehlten damals nur die notwendige Erfahrung und der Austausch mit anderen Musikern, um ihn umzusetzen. Früher war alles viel elementarer: Ich musste schlicht aus sehr wenigen Geräten, die mich damals ein Vermögen gekostet haben, das Beste herausholen. Im Laufe der Jahre habe ich Fortschritte gemacht und einen persönlicheren Klang geschaffen, der all die verschiedenen Musikstile mit einbezieht, die ich in meinen wenigen freien Augenblicken höre. Es gehört eine Menge Arbeit und Hingabe dazu. Und natürlich eine offene Freundin, die es akzeptiert, wenn du an manchen Tagen zwischen vierzehn und sechzehn Stunden im Studio verbringst. Ich habe rund einhundertzwanzig nicht fertiggestellte Tracks in meinem Archiv, die niemals veröffentlicht wurden und mich Schritt für Schritt dorthin geführt haben, wo ich heute mit meinen Kompositionen stehe. Ich liebe es, gelegentlich diese Files zu öffnen und dort Ideen für neues Material zu entdecken. Es ist, als ob Teile dieser Musik noch nicht fertig waren und einfach Zeit brauchten, um aufzublühen.

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