Test

Akai MPD2-Serie

Für diesen Test hat sich die Beat-Redaktion das Top-Modell, den MPD232, ins Studio geholt. Dass es sich dabei um ein ausgewachsenes Produktionswerkzeug handelt, macht der Controller schon optisch klar. Mit 42 mal 25 mal 5 Zentimetern ist er ähnlich groß wie ein 17-Zoll-Laptop, das Gewicht liegt trotzdem nur bei knapp zwei Kilo. Die Verarbeitung von Kunststoffgehäuse und Bedienelementen ist größtenteils vorbildlich. Bei den Schlagflächen handelt es sich um robuste ''Thick Fat MPC Pads''. Die erste MPD-Generation musste noch mit vergleichsweise dünnen, wabbeligen Pads auskommen. Anschlagdynamik und polyphone Drucksensitivität lassen sich in mehreren Parametern anpassen, neben Notenwerten können auch Program-Change- und Program-Bank-Befehle gesendet werden. Das Spielgefühl steht einer MPC-Groovebox oder auch der NI Maschine in nichts nach, dank RGB-Beleuchtung lassen sich für Sounds beziehungsweise Funktionen leicht in Gruppen aufteilen.

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Ebenfalls erwähnenswert sind die Endlos-Drehregler. Sie wirken ähnlich griffig und solide wie die Bauteile eines teuren Hardware-Synthesizers. Neben MIDI-CC- kann man mit ihnen auch Aftertouch- oder Increment/Decrement-Daten senden; je nach gewähltem Modus bietet der MPD232 weiterführende Parameter zur Feinjustierung an.
Die Fader hinterließen einen nicht ganz so edlen Eindruck, für einen MIDI-Controller des mittleren Preissegments gibt es aber auch hier nichts zu meckern. Sie senden wahlweise CC- oder Aftertouch-Befehle. Bei den Tastern der Kontrollsektion stehen Noten-, CC-, Program-Change- und Program-Bank-Datenarten zur Auswahl. Die ersten beiden können in den Modi Toggle oder Momentary betrieben werden. Alternativ zu MIDI-Nachrichten lassen sich mit Hilfe der Taster auch Keyboard-Anschläge und somit Shortcuts emulieren. Die Transportsektion, bestehend aus drei Tastern, bietet schließlich die Auswahloptionen MMC, MMC/MIDI, MIDI Real Time, MIDI CC und PTEX an.

Fazit
Der MPD232 besticht durch eine große Anzahl qualitativ hochwertiger Bedienelemente, die sich hervorragend an verschiedene Anwendungsgebiete anpassen lassen. Ein wichtiges Highlight sind die dicken, nuanciert spielbaren MPC-Pads. Allein ihretwegen dürften sich viele Besitzer des alten MPD32 den Umstieg auf den neuen überlegen. Aber auch die restlichen Bedienelemente wissen zu überzeugen, allen voran die robusten Endlos-Drehregler. Dank des Bänke-Systems kann schnell zwischen verschiedenen Datensätzen hin- und hergewechselt werden, die insgesamt im Zugriff stehende Parameteranzahl ist beachtlich. Ein weiteres Plus des MPD232 ist, dass man ganz ohne Editor auskommt. Die Menüs sind allesamt übersichtlich gehalten, in Verbindung mit dem aufgeräumten Oberflächen-Layout stellen sich selbst umfassende Konfigurationsaufgaben als Kinderspiel dar.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 5,5 von 6 | Preise MPD232: 330 Euro, MPD226: 240 Euro, MPD218: 120 Euro

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