Test

Akai Midimix

Mit dem Midimix hat Akai einen kompakten USB-Controller speziell für Mischanwendungen am Start. Trotz geringer Maße verfügt das Gerät über insgesamt 24 Drehregler, neun Fader und 20 Taster. Das ideale Werkzeug, um Songs unterwegs zu verfeinern?

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Der Aufbau des Midimix lässt keinen Zweifel daran, dass Akai bei seiner Entwicklung in erster Linie den mobilen Einsatz im Auge hatte. Dank des kleinen Formfaktors von 24 mal 20 mal 3 Zentimetern und leichten 700 Gramm Gewicht kann man den Controller einfach in einem Rucksack oder einer Tasche verstauen. Auf bruchgefährliche Komponenten muss hierbei nicht geachtet werden, das Kunststoffgehäuse und die Bedienelemente wirken gleichsam solide. Keine Selbstverständlichkeit bei einer unverbindlichen Preisempfehlung von gerade mal 100 Euro. Einen kleinen Haken hat das Design des Midimix aber dennoch: Um das Mobilformat bestmöglich umzusetzen, wurden für Dreh- und Schieberegler vergleichsweise flache Kappen gewählt. Während die Fader trotzdem leicht justierbar sind, hätten die Potis subjektiv ruhig etwas griffiger ausfallen können. Speziell bei großen Werteveränderungen hinterlässt der Aufbau bisweilen einen fummeligen Eindruck. Zum Anschluss des Computers gibt es an der Geräterückseite eine USB-B-Schnittstelle, Strom wird ebenfalls über diesen Port bezogen.

Das Layout des Midimix ist einem analogen Mischpult nachempfunden. Die Bedienoberfläche umfasst acht „Kanalzüge“, die sich aus jeweils drei Drehreglern, zwei Tastern und einem Fader zusammensetzen. Einer der Taster kann doppelt mit MIDI-Daten belegt werden, so dass darüber zwei Parameter im Zugriff stehen. Ergänzend gibt es einen Fader für die Summe, Elemente zur Navigation zwischen Kanalgruppen und einen Knopf mit der Aufschrift „Send All“. Er sendet die aktuellen Einstellungen sämtlicher Hardware-Komponenten gemeinsam an den Computer, damit alle Software-Werte direkt mit der Mischkonsole übereinstimmen – eine clevere Idee!
Akai liefert den Midimix mit Ableton Live Lite aus. Kein Wunder also, dass das Gerät ab Werk bereits ein Mapping für die DAW enthält. Live-Nutzer müssen den Controller lediglich in der Software anmelden, schon können sie mit der ersten Mischung beginnen. Die Potis sind zwei Send-Wegen und dem Pan-Drehregler zugewiesen. Über die Taster hat man Mute-, Solo- und Aufnahme-Befehle unter Kontrolle. Die Fader regeln Kanal- und Summen-Lautstärke. Dank Kanalwechsel-Funktionen kann schnell zwischen Gruppen von acht Spuren hin und her gesprungen werden, so dass auch große Projekte komplett im Zugriff stehen.
Von den Werkseinstellungen abweichende Konfigurationen lassen sich mit Hilfe eines Editors erstellen. Er kann kostenlos von der Akai-Webseite heruntergeladen werden. Das grafische Interface des Programmes stellt alle Bedienelemente des Controllers nebst ihrer Konfiguration übersichtlich dar, fertige Presets sind speicherbar. Im Detail können für (fast) alle Komponenten ein MIDI-Kanal und eine MIDI-CC-Nummer gewählt werden. Die Taster lassen sich alternativ zu Control-Change- auch für Notenwerte nutzen, Umschalt-Möglichkeiten zwischen Momentary- und Toggle-Modi gibt es leider nicht. Die Kanalwechsel- und das Send-All-Element sind nicht editierbar.

Fazit
Der Midimix hat alle Bedienelemente und Funktionen an Bord, die man für schnelle Anpassungen seiner Mischungen braucht. Dank dem mitgelieferten Editor eignet er sich auch für andere Einsatzgebiete. Das kleine Format ist ideal für unterwegs. Die Verarbeitung ist angesichts des günstigen Preises hervorragend, allerdings reicht die Haptik teilweise nicht an größere Boliden heran.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung: 5 von 6 | Preis: 100 Euro

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