Vermonas Action Filter dürfte jedem umtriebigen DJ und Produzenten ein Begriff sein. Seit mittlerweile zwölf Jahren wird die kultige Bearbeitungsstufe hergestellt, das Interesse in der Musikwelt ist ungebrochen.
Das Action Filter 4 ist, wie eingangs schon angedeutet, in erster Linie für die Bearbeitung von Stereo-Material gedacht. Um linken und rechten Kanal gleichmäßig beeinflussen zu können, gibt es lediglich einen Satz Bedienelemente. Hoch- und Tiefpässe lassen sich seriell oder parallel verschalten, also zu Bandpass- beziehungsweise Notch-Kombinationen. Da die Filterarten über getrennte Parameter für Cutoff und Resonanz verfügen, kann man Abstand und Prägnanz der Grenzfrequenzen frei wählen. Die Flankensteilheit der Baugruppen liegt bei 24 dB pro Oktave. Eine wichtige Eigenart des Action Filter 4 ist sein Style-Schalter. Er macht zwei Klangcharakteristika verfügbar: Rough und Smooth. Der erste Modus bildet den kernigen Charakter des ursprünglichen Action Filters nach, die zweite Betriebsart liefert einen weiterentwickelten, sanfteren Sound. Zwar gab es das Bedienelement auch schon in der dritten Generation, dort war es allerdings auf der Rückseite angebracht. In der vierten Generation hat Vermona es nun auf die Frontplatte verlegt.
Vor den Filtern befindet sich eine Gain-Stufe im Signalweg, die optimale Aussteuerung der Eingänge wird durch eine LED signalisiert. Mittels Bypass-Schalter lassen sich sämtliche Frequenzbeschneidungen leicht aus dem Signalweg entfernen. Für kurzzeitige Einsätze oder Pausen gibt es zusätzlich einen Trigger-Taster. Seine Funktion richtet sich nach der Stellung des Bypass-Schalters.
Klanglich ist das Action Filter 4, wie schon der Vorgänger, ein Ausnahmetalent. In der Betriebsart Smooth gleiten Hoch- und Tiefpass butterweich durch alle Frequenzbereiche, von Schlagwerk über Bässe, Leads und Flächen bis hin zu Subgruppen und Summen lässt sich jedes Material formschön nachzeichnen oder auch um einige Bestandteile erleichtern. Die Rough-Variante geht, wie der Name schon sagt, etwas kräftiger zu Werke. Im Vergleich zu anderen Analogfiltern wirken die Ergebnisse aber immer noch schmeichelnd. Die Resonanzwerte reichen in keiner Einstellung bis zur Selbstoszillation, können also ohne Furcht vor Pfeifkonzerten angepackt werden. Tiefe Signalanteile werden durch hohe Werte kaum ausgedünnt. Der Notch-Modus ist dank separater Regler für Hoch- und Tiefpass zu überraschend komplexen Klangverläufen fähig. Ein Filter zum Verlieben!
Fazit
Mit Version 4 erfindet Vermona das Action Filter zwar nicht neu, bringt aber einige nützliche Verbesserungen in das Konzept ein. Zwar wurde an ein paar Stellen auch der Rotstift angesetzt, die Streichungen dürften den meisten Nutzern aber kaum auffallen. Der Sound des Action Filters setzt sich nach wie vor kompetent von der Konkurrenz ab, Sonnenschein und gut Laune sind bei seinem Klang schon fast garantiert.
von Henning Schonvogel
Beat-Bewertung 6 von 6 | Preis: 299 Euro
