Test

Korg Electribe Sampler

Die Electribe-Geräteserie von Korg ist ein beliebter Begleiter von Live-Acts, DJs aber auch ein gerne genutztes Werkzeug im Studio. Vergangenen Winter hatten wir bereits das Vorserienmodell des Electribe mit eigener Tonerzeugung in unserem Teststudio und haben jetzt die Möglichkeit an den Sampler Hand anzulegen.

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Das Bedienkonzept des Korg-Geräts ist intuitiv, so dass nach einem kurzen Blick in das Handbuch, die ersten Beat-Pattern per Lauflichtprogrammierung oder mit der Recording-Funktion generierbar sind. Die maximal vier Takte langen Pattern lassen sich mit bis zu 16 Sounds ausschmücken. Klasse: Um Pattern mit einer zusätzlichen Spieldynamik auszustatten, können Sie die Swing-Funktion aktivieren, Groove-Templates nutzen und Parameterveränderungen aufzeichnen. Das Spielen tonaler Klänge zur Erzeugung von Basslines oder Melodiephrasen gelingt mit der Keyboard- und Chord-Funktion und auch das Touchpad kann diese Aufgabe in Kombination mit einem Arpeggiator übernehmen. Für den Einsatz im Live-Betrieb lassen sich Pattern als Pattern-Sets speichern und durch das Drücken der Pads unterbrechungsfrei umschalten. Die aufgezeichneten Pattern können zur Erzeugung von Spannungsbögen mit „Step Jump“ oder der Mute-Funktion bearbeitet werden. Hierdurch werden bestimmte zeitliche Positionen fixiert oder Sounds temporär ausgeschaltet. Das Arrangieren von Songs ist mit der aktuellen Firmwareversion leider nicht möglich, stattdessen gibt es einen Event-Recorder, der live gespielte Songdarbietungen aufzeichnet. Darüber hinaus lassen sich die musikalischen Inhalte auch als WAV- oder Abelton-Live-Projektdateien exportieren und auf einem Computer weiterbearbeiten.

Der Electribe Sampler ist ab Werk mit 500 Sounds ausgestattet, die ein breites Spektrum aktueller Dance-Music-Styles abdecken und neben perkussiven und tonalen Vertretern auch komplette Loops und Loop-Fragmente umfassen. Richtig interessant wird es natürlich erst, wenn Sie eigene Inhalte ins Spiel bringen. Dieses kann durch das Samplen mit dem Gerät oder das Importieren von WAV-Dateien erfolgen. Der Sampler hat einen Gesamtspeicher von 270 Sekunden für Mono-Samples und kann bis zu 999 Einträge verwalten. Die Start-, End- und Loop-Bereiche sowie die Tonhöhen der Samples sind veränderbar. Längere Aufnahmen können Sie mit der Slice-Funktion in kleine Teile zerschneiden und als Loop zusammengesetzt in einer beliebigen Geschwindigkeit wiedergeben, ohne dass es zu Klangeinbußen kommt. Mit drei Filtern und einer großen Auswahl an sehr gut klingenden Insert- und Mastereffekten lassen sich die Samples bearbeiten. Ihre Zusammensetzung umfasst EQs, Flanger, Delays, aber auch Grain Shifter, Sequenz-Verdoppler und Verzerrer.

Fazit
Mit dem Electribe Sampler komplettiert Korg die Electribe-Serie um ein flexibel nutzbares Gerät, das vor allem im live-Einsatz seine Stärken ausspielt. Die programmierten Pattern lassen sich mit eigenen Sounds ausgestalten, in Echtzeit bearbeiten und synchronisiert in einem DJ-Set oder im Studio nutzen. Die Nachrüstung des aktuell fehlenden Songmodus würden wir uns aber in jedem Fall sehr wünschen.

von Boris Pipiorke-Arndt

Beat-Bewertung: 5.5 von 6 | Preis: 475 Euro

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