Test

Audioprobe Spartan A

Mit dem Spartan A möchte die noch junge Hardwareschmiede Audioprobe ein Interface entwickelt haben, das sich trotz seines günstigen Preises nicht vor Boliden der Oberklasse verstecken muss. Im zugehörigen Prospekt zieht die Firma Vergleiche zu RMEs Fireface-Geräten, die preislich bekanntlich im gehobenen drei- bis vierstelligen Bereich angesiedelt sind. Erreicht wurde die außergewöhnliche Soundqualität durch minuziöse Entwicklungsarbeit, so der Hersteller. Ein gutes Beispiel hierfür sei die asynchrone Clock des Spartan A, welche A/D- und D/A-Wandler taktet. Im Gegensatz zu vielen anderen Budget-Audiointerfaces soll sie sich nicht durch den Computer oder das integrierte Netzteil beeinflussen lassen. Bei den Audiowegen wurde auf eine schmale, dafür angeblich aber absolut kompromisslos aufgebaute Ausstattung gesetzt. Im wahrsten Sinne spartanisch. Technische Daten wie eine maximale Auflösung von 24 Bit und 192 kHz sowie 110 dB Dynamikumfang belegen Audioprobes Bemühungen um satten Klang. Edelsound für ein Taschengeld?

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Die Klangqualität des Spartan A wusste im Test vollauf zu begeistern. Sämtliche Frequenzbereiche werden sauber und gleichmäßig dargestellt, der Detailreichtum erweist sich für ein Budget-Interface ebenfalls als vorbildlich. Lediglich die Bassabbildung hätte subjektiv ein wenig deutlicher beziehungsweise präziser ausfallen können, dieser Punkt ist allerdings eher Geschmackssache als ein wirklicher Kritikpunkt. Mikrofon- und Instrumenten-Eingänge weisen selbst bei hohen Verstärkungswerten kaum Rauschen auf, der ehrliche Klangeindruck setzt sich auch hier fort. Die Latenzen für A/D- und D/A-Wandlung konnten bei 44,1 kHz problemlos auf rund sieben Millisekunden gedrückt werden, mit 192 kHz waren sogar unter drei Millisekunden machbar. Aufnahmen sind damit selbst ohne Zuhilfenahme der Direct-Monitoring-Funktion kein Problem. An ein RME Fireface kommt das Gebotene, trotz des durchweg positiven Eindrucks, dann aber doch nicht heran. Der Edelbolide wirkt noch ein gutes Stück detaillierter und offener, im Gegensatz zum eher runden Sound des Spartan A bildet er zudem Transienten präziser ab.

Fazit
Das Spartan A ist eine exzellente Wahl für alle Einsteiger, die trotz knappem Budget nicht auf hochwertigen Sound verzichten möchten. Das Interface eignet sich gleichermaßen für Aufnahme-, Sounddesign- und Mix-Anwendungen, dank dem grundsoliden Aufbau ist es auch unterwegs ein zuverlässiger Partner. Wer Stereo-Material von etwa einem Synthesizer oder Mischpult aufnehmen möchte, kann alternativ zum Spartan Cue 110 greifen.

von Henning Schonvogel

Beat-Bewertung 6 von 6 | Preis: 149 Euro

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