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Digitale Kultur: Tracks & Fields

Synchronisationsrechte sind das neue Zauberwort der Branche. Schließlich winken bei der Lizenzierung der eigenen Musik für Hollywood-Produktionen und Werbespots Einkünfte, die über traditionelle CD-Verkäufe kaum noch zu realisieren sind. Bislang stand einem fairen Wettbewerb aller Teilnehmer allerdings ein kompliziertes Geflecht aus Gesetzen und Interessenpolitik im Weg. Das könnte sich durch neue Anbieter bald ändern – und den Weg für neue Einnahmequellen ebnen.

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Darüber, ob „Kill Bill“ nun einer von Quentin Tarantinos ewigen Klassikern ist oder eher eine vierstündige Demonstration von Größenwahn und Selbstüberschätzung, werden Kino-Fans wohl noch in Jahren streiten. Doch hat der Film unbestreitbar den Bezugsrahmen von Bild und Ton auf ein neues Level gehoben, den großen Back-Katalog der Musikgeschichte geplündert, um ihn mit Chuzpe und Kreativität zum Soundtrack umzufunktionieren – man denke nur an den krachenden Hip-Hop-Beat und die wahnwitzigen Soul-Bläser von Tomoyasu Hoteis „Battle Without Honor Or Humanity“, die den großen Showdown zwischen der Schlägertruppe Crazy 88s und Rachengel Beatrix Kiddo ankündigen. Nicht nur Tarantino jedoch profitierte von dieser kongenialen klanglichen Untermalung. Für viele der auf den beiden Samplern vertretenen Komponisten und Bands öffnete ihre Beteiligung die Tür zu internationalen Märkten und neuen Hörerschichten, bot Einnahmen, die weit über das hinaus gingen, was ihnen schnöde CD-Verkäufe jemals hätten bieten können. Dass Musik für Kino und Fernsehen sich zu einem lukrativen Geschäft entwickelt hat, steht schon seit den frühen Neunzigern fest und stellt einen gewichtigen Grund dafür dar, dass sich immer mehr Musiker in diese Richtung orientieren. Doch verbirgt sich dahinter eines der komplexesten rechtlichen Rahmenwerke der Branche überhaupt.

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