Circuit-Bending: ob dem Würfelspiel-ähnliche aleatorische Klang-Vorkommnisse, kreative Kurzschluss-Erzeugnisse oder edel klingende Ungewöhnlichkeiten - verlöten, verunglimpfen und dem Zufall überlassen geht auch mit der Software. Das Entwickler-Team aus der Standford University Mayank Sanganeria und Kurt James Werner haben mit bent.fm einen Circuit-Bending-Synthesizer im App-Format vorgestellt, der Experimentierfreudige mit industriellen und postprozeduralen Sounds versorgen möchte.
bent.fm basiert auf der Syntheseform Frequenzmodulation sowie der Bit-Bending-Technologie ("Circuit-Bent" Manipulation der digitalen Information) und ist dementsprechend in zwei Haupt-Bereichen unterteilt: die Synthese-Abteilung stellt zwei FM-Operatoren zur Verfügung, die mittels unabhängiger Parameter wie ADSR-Hüllkurve, Modulations-Geschwindigkeit und dem sogenannten Ribbon-Modus gesteuert werden. Die Circuit-Bending-Ansicht stellt eine Matrix dar, wo klassische Circuit-Bending-Verbindungen modifiziert werden. Zur Auswahl stehen: Patch Bay für zufällige und unvorhersehbare Klänge, Fine- und Oktaven-Clockbends für subtile sowie pulsierende Tonhöheschwankungen, Wort-Dezimierung, Re-Routing, Noise etc. Zahlreiche Presets und Speichermöglichkeiten runden die Ausstattung ab.
bent.fm für das iPad ist für 3.99 US-Dollar im App-Store erhältlich. Die Idee, Software-Circuit-Bending auf mobile Endgeräte zu bringen, hatte das Duo bereits vor zwei Jahren. Damals hieß das Ergebnis bent.fm Lite und ist als kostenlose Version für das iPhone und den iPod touch immer noch erhältlich - unbedingt ausprobieren!
